Wieder an Bord !

Fast 4 Wochen kein Blog! Fast 4 Wochen kein Stoff – jedenfalls kein Zucker und Alkohol. Zigarren – klar. Aber nicht mehr lange. Rauche am 24.11. meine letzte. So der Plan. Schön in meiner Zigarrenlounge, vormittags, bei Kaffee und Whisky. Habe jetzt seit Juni 17, 26 Kilo abgenommen. 92 sind es zurzeit. 85 sollen es werden. Und wen interessiert das alles? Euch sicherlich nicht. Höchstens mich. – War letztes Wochenende in Hamburg, auf Pauli, bei meinem sehr guten Freund Jean. Cover und Buch „F25“ gehen auf den Endspurt los. Montag soll das Ding für den Druck abgeschickt werden. 50er Auflage für den Anfang. Sogleich mach ich mich an „Mucho Guscho“ ran, ebenfalls 40er oder 50er Auflage. Dann „Psychotische Attacken“ – noch kleinere Auflage. Im März, im HAVANA, dann die große Lesung – mit dem verrücktesten Grafiker aller Zeiten, Jean Coppong. Wir rocken das Ding einfach kaputt. Wollen n volles Haus, ne volle Kneipe, ihr seid alle herzlichst eingeladen. Vielleicht kennt ja jemand wen, der n bisschen Mucke inna vollen Kneipe machen will? ne Tour durch Berlin, Hamburg und Niedersachen soll es werden. Bremen auch. Lesungen an Schulen und Unis aus F25. — Ab 50 werde ich leider, ich muss es mir eingestehen, nicht von der Schreiberei leben können. Ich war zu langsam, zu schlecht, miserabel, ein Nichtskönner. So langsam raffe ich endlich, worauf es ankommt. Ohne Lektorat, ohne Korrektorat. Da muss ich allein durch. Ich rufe auch nur noch eine eine einzige Agentur an. Schnauze voll. Voll voll. Bis zum Abwinken. Ich zieh das jetzt mit Jean durch, und mit meiner Schwester, die mir bei F25 sehr behilflich war. Ja, ich habe eine Schwester! Sehr lieb, sehr zuvorkommend. Nicht so durchgeballert wie die ganzen Klugscheißer, die ALLES wissen. Die können mir gestohlen bleiben. — Wisst ihr, warum ich aufhören werde zu rauchen? Erstens treibt mich der Stoff in den finanziellen Ruin. Und zweitens klaut mir die Sucht unendlich viel Zeit. Für ne Cigar brauchst du 30 bis 90 Minuten. Im Sommer nicht das größte Problem, rauchste draußen am Laptop, ok. Geht aber total auf die Konzentration. Aber im Winter, wenn ich am Rechner arbeiten möchte, schon schlecht. Also rauche ich, und telefoniere dabei. Oder fahre inne Raucherlounge und lese. Ja, kann man alles machen. Wahrscheinlich zieht meine Mutter hier in den nächsten 2 bis 3 Jahren ein, sie würde mir sicherlich ne Schreibwohnung finanzieren, hab schon geguckt, wie teuer so was ist. Ein Zimmer ab 150 Euro, gar nicht weit weg. Da könnte ich dann rauchen, bis ich schwarz bin – und schreiben. Aber ehrlich mal – mit Genuss hat das nicht mehr viel zu tun. Image. Der coole Schriftsteller, der n bisschen angeben will. Der der Künstler sein will, zu dem die Zigarre dazu gehört. Scheiß doch drauf! Wen interessierts!? Genau wie die ganzen coolen, nee – saucooooolen – Zigarettenraucher, die sich ein Leben ohne Fluppe nicht vorstellen können. Sie gehört halt dazu. Image. Kippe im Mundwinkel, oder mitten in der Fresse. Sieht zwar selten bescheuert aus, aber na ja, muss sein. MUSS sein! Man kennt ihn oder sie halt nicht ohne Glimmstengel. n Mann muss rauchen! Nee, n Mann muss vögeln – das ist es nämlich! Menschen brauchen was zu trinken, was zu fressen, und Sex. Deswegen sind wir am Leben. Alles andere Überfluss. Auf alles andere könnte man – KÖNNTE man – scheißen. Ohne Orgasmus gehts nicht. Jedenfalls solange man noch kann. Der eine braucht natürlich noch n bisschen Musik, Sport, Bücher. Und sonst noch? Na klar – die Glotze! Die verfickte alte Glotze! Und ja, natürlich – die Viagra!!! Gucke gerade schön 4 Blocks. Gefällt mir ganz gut die erste Staffel. Ich mag die Darsteller. Das Widerliche daran ist, dass es wirklich so abläuft, wie es dargstellt wird. Und noch viel, viel krasser. Man kann sich das gar nicht so richtig vorstellen, wenn man so behütet lebt, wie ich. So dermaßen spießbürgerlich. Hier auf m Dorf. Spießiger geht nicht. Ehrlich nicht. Kontrast zu Pauli. Mir gefällt beides, aber am liebsten würde ich umziehen. Nach Hamburg natürlich. Wo auch sonst hin? Ich liebe die Hansestadt sei frühester Kindheit. Das erste Mal Fischmarkt, Reeperbahn, die verficktesten Bars – da spielt das intensivere Leben. Da kann man es als Künstler gut aushalten. Kein Wunder, dass Udo nie weg wollte. Ich glaube, er hats auch mal in Berlin versucht. Marius ist ja von HH nach B gezogen. Jetzt, vor ein paar Jahren gerade. Ich nicht – Berlin habe ich hinter mir. Von 87 bis 90. Hannover ist tot. Ehrlich. Nur in Linden gehts noch einigermaßen. Und in der Nordstadt vielleicht. War in Waldheim vor kurzem, in der Villengegend. Zum Kotzen. Da wollte ich vor einigen Monaten noch wohnen. Jetzt, da ich weiß, wie es da ist, jedenfalls mein Eindruck, noch spießiger als hier. Ich weiß nicht, wie ich es hier bis zu meinem Tod aushalten soll. Damit meine ich ganz Hannover. Hannover wird nicht umsonst so oft von Prominenten in den Dreck gezogen. Guck dir doch mal die City an. Ist da irgendwas schön? Ehrlich mal. Jaja, die Altstadt – stimmt. Und sonst noch? Ich liebe natürlich den Maschsee – lässt sich aber ganz sicher gegen die Alster austauschen. Zack – Maschsee weg – Alster da. Leine weg – Elbe da! Elbstrand oder Leinestrand? Pauli, Altona, sonst was – oder Linden oder Nordstadt? Jaja, schön übersichtlich. So momentan meine Gedanken. Was ist denn bitteschön Leben? Sich im Garten zuzubarrikadieren, n Rasenroboter fahren lassen, die Hecke auf eins achtzig schneiden und stutzen, und von den neugriegigsten Nachbarn, die es überhaupt auf der Welt gibt – und nicht nur die neugierigsten, auch die lästerndsten – aufs Butterbrot glotzen lassen!? Ja, das ist das, was die Menschen auf den Dörfern wollen. Die meisten, sorry, ich natürlich auch. Is ja klar! Immer schön lästern, lästern, lästern. „Guck mal, der da, das ist der Schizophrene! – Der ist doch schwul! – Der hat schon wieder ne Neue! Ob der arbeitslos ist …? Unsympathischer Kerl! Dem möcht ich ja nachts auch nicht übern Weg laufen … Else, immer schön abschließen, man weiß ja nie, man weiß ja nie …“ Ist doch schön, oder? „Jetzt hat er schon länger nichts in seinem Blog geschrieben …“ Ach! Nein – ich meine natürlich nicht euch! Ihr seid ja gar nicht so. Nein, nein, natürlich nicht. Auf Pauli oder in Neukölln ist es scheißegal, ob du als Transe durchs Leben ziehst. Na und! Da ist das normal! Ja – hört zu – NORMAL! Ihr seid nämlich alle unnormal! Weil ihr euch anpasst wie ein Grashalm auf dem Fußballfeld. Was glaubst du, warum ich meine Haare nicht abschneide? Oh, bist du aber anbgefahren – lange Haare. Und das mitten auf m Dorf! Mitten in Hannover! Du bringst die Revolution – wenn nicht du, du Langhaar, wer dann! Ich glaube an dich. Du musst vorher aber noch deinen Wagen waschen, und dein Hemd bügeln, und auf deinem T-Shirt ist ein Fleck – oh, da hast du wohl für einen Augenblick nicht aufgepasst. So ne verfickte Scheiße! Und grüßen, morgens, als ich meinen Sohn in der Kindergarten gebracht hast, hast du nie als erster. Nee, brauchst du ja auch nicht, weil du mit deinen langen Haaren, mit deinen laaaaangen Haaaaren, was ganz, ganz, gaaaaaanz Besonderes bist! Jawoll! Jeden Tag waschen. legen, scheiteln, föhnen. Du bist do unglaublich sexy. Flirte mal wieder n bisschen. Hast gute Chancen bei der Nachbarin, die so lange schon auf einen guten F… wartet! VON DIR! Wisst ihr was? Ich kann mich immer weinger mit kleingeistigen Menschen abgeben. Das schaffe ich nicht mehr. Dann lieber ne Cigar. Ehrlich. Dann lieber allein, und ne schöne Zigarre. Mit nem guten Freund telefonieren. Und bitte keine Leute mehr, die nur schlecht drauf sind. Ich halte das nicht mehr aus. Die Zeit ist einfach zu kurz und zu kostbar. Ich lass mir nicht mehr meine Energie rauben. Menschen, bei denen man immer gezwungen ist, das Gespräch am Leben zu halten, nerven mich an. ANSTRENGEND! Ich mach das nicht mehr. Und immer, immer wieder die gleichen Themen, die gleichen dummen Fressen. Fußball, Sport sowieso, noch schlimmer GZSZ – soll es ja auch welche von geben, die das seit Jahren glotzen. Armes Deutschland! Ganz arme Welt! Wir krepieren dümmer als die Polizei erlaubt. Aber bitte, wenn, dann will ich mich ausschließlich allein dumm machen. Da brauche ich niemanden zu. Totale Zeitverschwendung. Dann lieber n Blog schreiben, damit ihr eure Zeit verschwenden könnt. Eure Entscheidung. Ich hab mich genug in meinem Leben über andere aufgeregt. Mach ich selbstverständlich immer noch – jeden verdammten Tag! Kein Tag vergeht, an dem ich mich nicht mindestens einmal aufrege. Jetzt bin ich müde.

Gute Nacht   !

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