Ein paar Sätze, eine kubanische Zigarre, ein paar Schluck Wein, dann Whisky, Sonntagabend um halb zehn im Oktober auf der Terrasse. Besser geht nicht!
Der neue Roman macht eine Pause seit einigen Wochen. Dafür arbeite ich derzeit ganz, ganz viele Gedichte durch, die ich in wenigen Tagen über neobooks ins Netz setze. Viele Gedichte, an die ich mich gar nicht mehr erinnere. Das ist wirklich von mir?, frage ich mich. An die meisten kann ich mich aber erinnern, es sind Texte, die sich seit 1990 angesammelt haben. Da sind Sachen drunter, die ich lieber nicht veröffentliche, sehr fanatischer religiöser Kram, den ich keinem Menschen zumuten möchte. Ich möchte, dass ich gelesen werde. Also bitte nur Gedichte, die ich heute noch vertreten kann. Heinz Rudolf Kunze, Herbert Grönemeyer und Xavier Naidoo haben 2003 Kisten voll Verse von mir bekommen, sie sollten damit den Irak-Krieg verhindern. Schöner Wahn, der natürlich in die Hose ging und mich für ein paar Monate in die Klapse brachte. Trotzdem schade, dass die gesammelten Werke von Kunze und Grönemeyer nie zurückkamen. Weggeschmissen, bestimmt, weil sie Hunderte Kisten mit sonderbaren Inhalten bekommen. Oder? Ich würde mich gern einmal mit einem Promi darüber unterhalten – über die durchgeknallten Fans. Eine Serie schreiben mit Marius, Udo, Herbert, Xavier, Nena, Heinz Rudolf, Nina, mit Politikern, Schauspielern, Schriftstellern, sonst welchen Künstlern. Wäre ne spannende Geschichte. Ich glaube, das werde ich bald machen. Also schon wieder ein Projekt, das ich mir fantastisch vorstellen kann. „Interviews eines Irren“ oder so was in der Art. Es geht um die verrücktesten Fangeschichten, aus der Sicht des Promis. Kann ich mich als ersten interviewn. Mach ich jetzt aber lieber nicht. Ach nee, umgekehrt, hab schon wieder vergessen, dass ich gar kein Promi bin. Nichts für ungut. Meine Frau liest den Blog schon lange nicht mehr, sie sagt, für sie schreibt die Texte eine Künstlerfigur. Den Gedanken finde ich gar nicht mal so schlecht. Ein guter Bekannter hat zum Beispiel „Mucho Guscho“ gelesen und war total entsetzt darüber, wie ich angeblich über Frauen denken muss, um so etwas hinzukritzeln. Das ist nicht mein Problem, das ist seines, wie er mich jetzt sieht. Beruf? Udo Lindenberg. Ein Job, den nur ein Mensch auf Erden vollbringen kann. Nur Udo weiß, wie er wirklich ist, wenn er allein für sich ist. Beruf? Henning Taube. Nee. Ich fühle mich erst in den letzten Jahren wirklich wie Henning Taube. Ja, aber meine Frau hat recht, schreibe ich, bin ich der Künstler, der Schriftsteller. Ich wechsele in eine andere Rolle. Prost! Ich bin beides gern. Ich glaube, Hemingway war durch und durch Schriftsteller. Er hat alles getan, um aus seinem Leben Kreativität für neue Literatur zu schöpfen. Ich hätte gern einmal Bukowski kennengelernt, mal hinter die Kulissen geschaut. Ich weiß, dass er zeitweise sehr depressiv war, aber in seinen Schriften meistens den harten Hund mimt. Man kann aber über seine Persönlichkeit viel zwischen den Zeilen entdecken. Egal, ich kann mir kein Urteil erlauben. Ich liebe seine Sachen und habe mich stark beeinflussen lassen für den einen oder anderen Text. Zum Beispiel für die Jack Daniels-Gedichte, die auch in ein paar Monaten bei neobooks als E-Book erscheinen werden. Wenn ich bis dahin noch lebe. Das weiß man ja auch nicht unbedingt. Plötzlich ist alles vorbei. Das ist ja das Schlimme. Man hat noch so verdammt viel vor und nur so wenig Zeit. Veranstaltet Dinge, die wider der Natur sind. Ich könnte den ganzen lieben langen Tag am Rechner sitzen und arbeiten. Zigarren rauchend natürlich. Ich schenke mir jetzt einen Whisky ein. Ist für drei Wochen der letzte, ab morgen beginnt eine neue Diät-Phase. Ich will die 92 anpeilen. Wenn ich die dann mehrere Wochen halte, die 86, dann die 80, und da darf es sich dann gern einpendeln. Oder ich saufe dann wieder 3 Monate durch und alles ist beim Alten. Hm. Mir macht das Spaß, das Abnehmen. Das Halten nicht. Das ist mir zu anstrengend. Ich war noch nie ein disziplinierter Mensch. Sport ein paar Wochen, dann nicht mehr. Also werde ich mir einen Personal-Trainer leisten, wenn ich bald berühmt bin. Jaja, berühmt werde ich auf jeden Fall, ob ihr es glaubt oder nicht. Da führt kein Weg dran vorbei, der Pakt ist seit 1990 besiegelt. Psychotischer Pakt, aber eben ein Pakt mit der hohen Macht. Die schwirrt hier immer noch rum. Jetzt auch, in diesem Augenblick, in letzter Zeit sowieso wieder verstärkt, sonst würde ich nicht die Gedichte überarbeiten. Die bringen mich in ganz andere Zeiten und Sphären. Ach, ist das Leben herrlich. So schön magisch. So spirituell. Meinetwegen auch esoterisch, aber ich verabscheue die ganzen Ratgeber, die sich sowieso zum größten Teil nur unzufriedene, unglückliche, deprimierte, verbitterte Frauen reinziehen. Und, ändert sich was? Ach, ich halte lieber meine Fresse! Klar glaube auch ich an die Umwandlung. Klar glaube ich auch daran, dass sich Gedanken materialisieren können. Ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Daher hasse ich es wie die Pest, wenn man mich esoterisch belehren will. Wenn die Esoteriker-Tussis und Typen anfangen zu missionieren und sagen: Hey, jeder ist etwas ganz Besonderes. Finde deine Stärke. Du hast sie. – Leck mich am Arsch! Ich schreibe seit 30 Jahren, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du blöde Kuh, ich habe meine Stärke gefunden. Prost! Schade, ich muss jetzt Schluss machen. Wahrscheinlich hört ihr erst wieder in drei Wochen was von mir, ihr wisst ja, dass ich für den Blog Stoff brauche, damit der Motor anspringt. In drei Wochen könnt ihr meine Gedichte mit dem bescheidenen Titel „Weltbeststeller“ runterladen. Ich zähle auf euch.
Ich liebe euch, ja, klar – wer es glaubt, wird auch nicht selig. Da müsst ihr euch schon wen anders suchen! Ich drücke euch die Daumen !