Wieder voll in Form

Fit – endlich. Die Mandelentzündung verflogen, der Kopf klar, es darf wieder ein wenig getrunken und geplaudert werden.

Das Interview beim SWR ist ist okay gelaufen. Hinterher sind mir einige Dinge eingefallen, die ich hätte sagen wollen oder sollen oder anders hätte formulieren können. Ich bin nicht geschult auf Interviews. Alles ist ein Lernprozess. Ich hoffe, ich werde in Zukunft noch ganz oft eingeladen. Spaß hat es auf jeden Fall sehr gemacht! Auch die Unterbringung im Hotel, die ICE-Fahrt (Hinfahrt 1. Klasse, dank einer Freundin, die bei der Bahn arbeitet) und im „Turm“ die wundervolle Zigarre in der Raucherlounge – alles war schön. In Stuttgart waren 13 Grad, ich hatte den Eindruck, es blieb auch ein Stück länger hell. Leute saßen draußen vor den Cafés und auf den Stahlstühlen, die überall in der Fußgängerzone an den Bäumen stehen. Alle waren sehr freundlich zu mir. Herr Heim, der Moderator vom SWR 1, ist ein netter Herr, der die Fragen sehr sensibel gestellt hat. Er interviewte im Sommer Marius, auch schon Udo, Peter Maffay und Heinz Rudolf Kunze. Alles Künstler, die in meinem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben oder immer noch spielen.

http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/taube-henning-ist-schizophren/-/id=1895042/did=18872220/nid=1895042/ge9qex/index.html

Einer der letzten Sätze war: „Sie dürfen sich jetzt ein Lied wünschen. Westernhagen oder Lindenberg?“ Ich stockte eine Sekunde. Es wurde Marius‘ „Frieden“. Kennt kaum jemand. Ich liebe das Lied. Ich glaubte damals, er habe es für mich geschrieben. Man denkt noch viel wahnsinnigere Dinge in seinen Psychosen. Lest mal „Die Welt im Rücken“ von Thomas Melle. Ach so, das will ich noch schreiben: Herr Heim vom SWR sagte, man merke meinen Buch „Im Wahn der Zeichen“ an, dass kein Lektor zugegen war. Und es sei für einen Bestseller zu dick. Es habe keine Dramaturgie, weil mir alles, was ich schrieb, gleich wichtig sei. So ähnlich hat es auch Renate Klöppel (Schriftstellerin) kommentiert. Das Buch habe keinen Spannungsbogen. Als der Paranus-Verlag Interesse zeigte, sollte ich es um über 200 Seiten kürzen. Es ist mir nicht gelungen. Und ich würde es auch nicht noch einmal versuchen. Jeder Satz ist ja wichtig für mich. Schon klar – für den Leser umso weniger.

Jetzt sitze ich hier an meinem wunderschönen weißen Schreibtisch, das Glas Rotwein neben mir, meine Frau mit einem Buch hinter mir und bin ganz ruhig. Ausgeglichen. Entspannt. Ich würde sagen, mir gehts gut. Nächste Woche gehts auf nach Hamburg, mit Jean um die Häuser ziehen. Wird anstrengend, aber auch spannend. Ich möchte gern unter anderem in die Absinthbar und in eine Million andere Läden. Mir wird es zwei bis drei Tage danach schlecht gehen. Aber ich muss ja funktionieren. Mein Sohn macht nur nachts Pause.

Ich finde das Leben wirklich schön und aufregend zugleich. Ich liebe meine Familie, ich liebe mein soziales Umfeld, ich bin einigermaßen gesund, kann lesen und schreiben. Und kann viele Dinge genießen. Dafür bin ich dankbar. Wem ich dankbar bin? Vielleicht Gott. Vielleicht dem Leben selbst. Der Natur. Auf jeden Fall meiner Frau und meinem Sohn.

Macht’s erst mal gut für heute. Bis bald   .

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