Was für ein herrlicher Morgen!

Ehrlich – ich fühle mich wie neu geboren. Gestern Abend kein Atosil genommen, nur zu den üblichen Medis eine halbe Zolpidem. (Schlaftablette) Um sieben Uhr aufgestanden, mit meinem Sohn gespielt, ihm etwas vorgelesen, und dann Walken gewesen. Jetzt ist es Viertel nach elf und ich bin fit, nichts von Depression, so wie die letzten Tage. Wundervoll, wenn die Stimmung heute anhält. Oft schwankt sie am Tag – von ganz tief, bis halb hoch. Die Euphorie fehlt derzeit meistens.

Ich finde momentan nicht das richtige Buch. Habe schon zig verschiedene angefangen und dann doch nicht zu Ende gelesen. Es gibt Millionen Bücher, ich glaube, ich werde mir welche aus der Underground-Szene besorgen, um von den jüngeren und vor allem unbekannteren Autoren zu lernen. Bücher mit Ecken und Kanten. Ich könnte natürlich auch auf die Klassiker zurückgreifen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es derzeit schaffe, sie zu lesen. Gestern habe ich mir „Schuld“ von Ferdinand von Schirach besorgt, und „Ulysses“ (doch ein Klassiker) von Joyce bestellt. Gerne möchte ich es mir eines Tages zu Gemüte führen. Krimis mag ich nicht lesen, Fantasy auch nicht. Ich brauche was, was wahr sein könnte. Zumindest „könnte“. Eine Zeitlang habe ich Biografien verschlungen, jetzt erscheinen sie mir zu langweilig, zu wenig literarisch. Es gibt Bücher, die ich zweimal gelesen habe, aber auch dazu fehlt mir die Lust. Zu dick sollen sie zurzeit auch nicht sein … Ulysses umfasst allerdings 900 Seiten. Am besten, ich finde gute Kurzgeschichten oder Erzählungen, die nicht so lang sind. Von Lyrik habe ich keine Ahnung. Ich frage mich, ob die Autoren ihren eigenen Kram überhaupt selbst verstehen. Jean, ein Autor aus Hamburg, und ich, sind uns sicher: Nee, tun die meisten nicht! Sie spielen zwar mit Worten, aber einen zusammenhängenden Sinn haben viele Gedichte nicht. Sollen sie ja vielleicht auch nicht. Wie gesagt, ich verstehe davon nichts. Stört mich aber auch nicht. Gedichte mochte ich noch nie gern lesen. Lieber selbst schreiben. Aber inzwischen keine Reime mehr. Alles wandelt sich mit der Zeit. Die Gedanken, der Stil, das Auftreten, die Meinung. Warum auch nicht. Jeder Tag ist neu, jeder Tag bringt unzählige Veränderungen mit sich. Jede Sekunde, jede Minute. Warum also auf Prinzipien pochen! Der Gedanke von gestern kann heute in eine ganz andere Richtung weisen.

 

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