Verteil dein Brot an die Menschheit

Manchmal weiß man nicht so recht woran man ist. Was das alles soll. Was für einen Sinn es hat – das Leben. Wir sind Gäste. Für eine gewisse Zeit. Ist sie denn gewiss? Und wer weiß um sie? Eine höhere Macht? Gott? Viele Götter? Die Zeit ist immer gleich, aber uns kommt sie so oft länger oder kürzer vor. Angeblich im Alter kürzer. Ich weiß nicht mehr, wie lang oder kurz sie mir als Kind vorgekommen ist. Auf jeden Fall war sie schon immer da. Wir versuchen den Tag bestmöglich für uns zu nutzen. Aber manchmal bist du froh, wenn der Tag sich dem Abend neigt und der Abend der Nacht. Schön ist es, wenn du dich abends schon auf den Morgen freuen kannst. Und wenn du dann aufwachst und denkst, ach, wie schön, ein ganzer Tag liegt vor mir. Vielleicht hast du einen Plan. Einen groben. Alles auf Zeit versuchen zu erledigen, mit festen Uhrzeiten, löst Druck aus. Schaffst du dann etwas nicht, bist du unzufrieden. Nur in den Tag hineinzuleben kann Spaß machen. Zu schauen, was so kommt. Aber das geht ja nur, wenn du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Und wer braucht sich keine Sorgen zu machen? Bist du jemand, der ganz sorgenfrei ist, hast du riesengroßes Glück. Gibt es so jemanden überhaupt? Der sich nicht einmal beim Sterben sorgt? Oder in einer schweren Krankheit? Ich würde sagen, ist dies so, hast du im Leben vieles richtig gemacht. Hast du keine finanziellen Sorgen, hast du gerebt oder warst bzw. bist fleißig. Verdienst du dein Brot durch einen Beruf, der dir Freude bereitet, kannst du dich darüber freuen. Deswegen überstürz nichts in der Jugend, probier dich aus. Und auch, wenn du in den mittleren Jahren bist, kannst du dich verändern. Es gibt immer Dinge, die dir nur eine bestimmte Zeit Spaß und Freude bereiten. Manchmal wirst du dazu gezwungen, dich umzuorientieren, durch eine Krankheit zum Beispiel, oder dein Betrieb macht pleite. Gerade jetzt, in der Zeit des Coronavirus‘. Das Leben ist voller Veränderungen, es ist gut, wenn du dich drauf einlassen kannst, das Schicksal annimmst, denn oft ist es nicht zu beeinflussen. Zum Glück kannst du meistens selbst entscheiden – das ist Freiheit. Es muss unsere freie Entscheidung bleiben, ob wir uns impfen lassen. In vielen Ländern, in Diktaturen, darfst du nicht deine Meinung äußern, du wirst gefoltert oder getötet. Hier darfst du homosexuell sein, dich kleiden, wie du magst, wählen oder auch nicht, usw. Ein Problem ist, dass wir nichts dagegen tun können, was mit unsern Steuerngeldern passiert. Wir können nichts dagegen tun, dass es Waffengeschäfte gibt. Wollten wir etwas ändern, müssten wir in die Politik gehen. Manche Poliitiker kämpfen ihr ganzes Leben lang für eine gesunde Umwelt, für die Rechte des Volkes, gegen jegliche Art von Krieg. Baust du Waffen, verschacherst sie, unterstützt du Mord und Totschlag, du solltest hinterfragen, ob du das wirklich tun möchtest, ob es da nicht vielleicht einen Weg hinaus gibt. Und wenn du dann noch im rechten Feld stehst, dich gegen Flüchtlinge aussprichst, die hergekommen sind, weil sie bedroht werden, frag dich mal, warum das so ist. Unsere Waffen werden in die ganze Welt verteilt. Waffen und Munition. Waffen werden hergestellt, damit man tötet. Waffenhändler sind nicht skrupelloser als Mörder, aber sie sind feiger. Auftragskiller machen sich nicht die Hände schmutzig, nur ihre Seele. Die unsterbliche Seele.

Was ist eigentlich mit Atilla Hildmann und Xavier Naidoo los? Ich muss oft an die geschlossene Psychiatrie zurückdenken, wenn ich lese, was die beiden so alles auf Telegram posten. Sie gehen sehr aggressiv vor. Sie sind sehr radikal. Es wäre für sie vorteilhafter, wenn sie in Liebe versuchen würden ihren Weg zu bestreiten. Dann würden sie mehr Gehör bekommen, immer mehr Menschen wenden sich ab von ihnen. Die Zeit der Gotteskriege muss ein Ende haben, wir sollten aufhören zu hassen. Am Ende machen sich zu viele intelligente Menschen leider nur noch lächerlich, sie werden nicht mehr ernst genommen. Mit Dogma, Radikalität, Fanatismus erreicht man keinen Frieden. Nur Krieg. Und man macht sich selbst ganz krank. Ich rate Xavier und Atilla, in ein Kloster zu gehen. Oder zu einem weisen Meister, der ihnen seelischen Ausgleich lehrt. Wenn Xavier Heulkrämpfe bekommt, weil er das Leid nicht mehr erträgt, spricht das zwar für ihn, für seine Liebe zu den Menschen, gerade zu den Kindern, aber es spricht auch dafür, dass er sehr sehr verletzt ist. Der Schmerz während eines extrem seelischen Kummers ist kaum auszuhalten, man muss sehr darauf achten, dass man überlebt. Es wäre besser und gesünder für Xaviers Seele und Herz, würde er sich für eine gewisse Zeit zurückziehen. So lange, bis er wieder etwas Abstand zu all dem da draußen hat. Nicht alles in sich hineinlassen. Das heißt noch lange nicht, dass man sich verschließen muss. Ich wollte schon zu oft die Menschheit retten, aber durch Radikalität und Fanatismus bleibt dir jegliche Möglichkeit verwehrt. Du wirst als Spinner abgestempelt. Selbst von deinen besten Freunden irgendwann. Xavier hätte sehr gute Möglichkeiten gehabt, einen enormen Kreis um sich zu ziehen. Etwas langfristiges aufzubauen. Einen Gewinn für die Zukunft der Menschheit zu etablieren. Muss er in die Klinik und wird zugepumpt, ist er danach für eine lange Zeit gebrochen. Sein Leben wird auf Null gestellt, es wird dauern, bis er wieder kreativ sein kann. Leider, denn er ist ein Ausnahmekünstler. Gesegnet mit Rhythmus, Stimme und Liebe. Mit einem Glauben. Heutzutage muss man sensibel vorgehen. Ewas leiser. Und natürlich doch mit Aussgekraft. Leider wenden sich nun immer mehr Menschen, auch viele viele Fans, von ihm ab. Gerade die Künstler sind doch diejenigen, gleich nach den Politikern, die etwas verändern können. Deswegen wäre es so wertvoll, wenn sich viel mehr Künstler verbünden würden. Sie könnten einen mächtigen Kreis ziehen. Anscheinend backt aber jeder sein Brot nur für sich und seine Nächsten.

Wir haben nicht mehr lange Zeit – jeder von uns wird bald sterben. Wenn es gut läuft, hast du etwa neunzig Jahre Leben, in denen du wirken kannst. Geh überlegt und behutsam vor. Verteil dein Brot an die Menschheit.

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