Guten Morgen!
Mir gelingt es derzeit nicht, die Natur um mich herum zu beschreiben. Lust jedoch habe ich dazu, den zweiten Teil von „Mucho Guscho“ zu verfassen. Oder an meinen Kurzgeschichten zu arbeiten. Leider ist Tag für Tag viel zu tun, meistens bleibt die Fantasie auf der Strecke. Mir fällt es auch nicht leicht, diesen Blogbeitrag zu schreiben – und doch möchte ich. Gerne würde ich etwas Fröhliches oder Poetisches zu Werke bringen, doch meine sonderbare Stimmung lässt es nicht zu. Ich fühle mich in mir gefangen. Es scheint, als säßen meine Gedanken in meinem Kopf fest. Als kämen sie nicht in die Welt nach draußen. Jeden Satz denke ich vor. Erst nuschele ich ihn vor mich hin, dann wiederholen den Satz meine Finger. Es gibt Zeiten, da kommen sie kaum hinter meinen Gedanken her. Es ist, weil mir nur so wenig Zeit bleibt. Freie Zeit. Die Stille fehlt. Innen und außen. Wieder drängt es mich gedanklich, so gern einen Ort zu haben, an dem ich für mich sein kann. Einen Ort, zu dem ich nur zum Schreiben fahre. Welcher Autor aus Hannover träumt nicht davon, im Court Yard-Hotel am Schreibtisch zu sitzen und seinen Blick über die Weite des Maschsees schweifen zu lassen. Ach, wäre mein Beruf doch nur noch der des Schriftstellers. Der des reichen Schriftstellers, der sich aussuchen kann, wo er seine Kreativität auszuleben zu versteht. Ich möchte gern auf die Bühne. Ich möchte gern vor einem ruhig großen Publikum meine Texte vortragen. Dafür muss man sich einen Namen machen. Ich bin heute Morgen sehr müde, und das, obwohl ich neun Stunden tief und fest geschlafen habe. Es gibt so unglaublich viele Dinge in meinem Leben, die selbst für einen gesunden Menschen zu anstrengend wären. Vor allem mental. Emotional. Mehrmals am Tag sage ich: Ich kann nicht mehr! Dann berappele ich mich, versuche positiv zu denken, rufe Freunde an, oder versuche eben zu schreiben. Wie jetzt gerade. Ich glaube, vor April oder Mai wird es mir nicht gelingen, wieder einmal einen Roman aufs Papier zu zaubern. Zu vieles fällt mir schwer. So vieles muss im und um das Haus geschehen. Zu vieles bleibt liegen. Ihr kennt das sicherlich selbst zu genüge. Unverhofft kommt oft. Immer und immer wieder. Eigentlich tagtäglich. Ich bin sooo müde. Sooo abgekämpft. Doch verkriechen im Bett will ich mich auch nicht, denn täte ich es, würde mich die Angst plagen, etwas zu verpassen. Vielleicht eine außerordentlich produktiv kreative Phase. Ich habe auch keine Ruhe, zum Beispiel ein Buch zu lesen. Ich denke dann nach den ersten zwei Seiten, du könntest etwas Sinnvolleres in dieser Zeit schaffen.
Liebe
Henning