Wie erleichternd das Leben plötzlich sein kann. Keiner weiß wie lange. Schicksal? Zufall? Glück? Pech? Wie göttlich sind wir? Was ist überhaupt göttlich? Ist Liebe göttlich? Bestimmt. Ich glaube daran. Zu viele Zeichen ebneten meinen Weg. Ich habe keine Lust blind durchs Leben zu gehen. Jeden Tag und jede Nacht wimmelt es von mächtigen Zeichen. Die Magie umhüllt uns – und ist in uns. Göttliche Magie? Manches Mal ist man eins mit der Natur. Manches Mal blitzt und donnert es. Da draußen. Und hier drinnen. Wer von den Zeichen weiß, hat den Auftrag, nach ihnen zu leben. Kein Wenn und Aber. Die Zeichen sind da, um uns zu schützen. Nicht blindlinks über sie hinwegsehen. Wir lernen täglich dazu.
Mir kribbelt es in den Fingern. Ich weiß noch nicht, was ich schreibe. Es ist halb zwölf in der Nacht. Um sechs, na klar, klingelt die blöde Sau von Wecker. Heute geht es mir den ganzen Tag schon gut. Von morgens bis abends. Natürlich habe ich nicht das geschafft, was ich wollte. Ihr kennt das. Meistens nimmt man sich viel zu viel vor. Jetzt habe ich Lust zu schreiben. Wild drauflos. Ohne lange zu überlegen. Kurze Sätze. Kurze Ideen. Und doch sind es immer ein paar Sekunden, in denen ich warte. Auf den nächsten Satz. Die Zeit rennt unaufhörlich. Um punkt null Uhr stoppe ich – klar – wegen des behämmerten Weckers. Ich könnte hier auch bis eins oder zwei sitzen. Däumchen drehen. Tee trinken. Oder Wein. Oder sonst was. Es mag uninteressant sein, was ich schreibe. Humbug. Larifari. Blödsinn. Schwachsinn. Für mich ist es Training. Wie für den Sportler, der joggen geht. Mein Schreiben bedeutet mir mehr, als irgendeinem Hobby nachzugehen. Habe ich eigentlich Hobbys? Klar. Wein trinken. Rauchen. Lachen. Scheiße quatschen. Hobbys sollten Spaß machen. Auf jeden Fall wäre es gut zu wissen, wofür man etwas tut. Für die Seele. Für den Geist. Für das Herz. Für den Körper. — 18 Minuten habe ich noch vor mir. Morgenfrüh schlage ich das blöde Arschloch zu Brei. Gibt er den ersten Mucks von sich – töte ich ihn. Wäre aber auch total hirnamputiert. Hätte ich keinen Wecker mehr. Ich freue mich drauf, heute Nacht mit Kurt Krömer einzuschlafen. Feelings – mein neuer Lieblingspodcast. Bin auf den Gast gespannt. Lass mich überraschen. Noch 13 Minuten. Die Zeit treibt mich in die Enge. Nimmt mir Freiheit. Ja, die Zeit gibt mir natürlich Zeit. Ohne Zeit hätte ich keine Zeit. Ohne Zeit wäre ich nichts. Ohne Zeit wäre keiner von uns am Leben. Seien wir also etwas dankbarer – für die Zeit -, die wir haben. 23 Uhr 50. Schreiben ist keine Arbeit. Schreiben ist Kunst. Jedenfalls das freie Schreiben. Im Journalismus sieht es anders aus. In der Schule sowieso. Für meinen Sohn ist Schreiben harte Arbeit. Mich beruhigt es. Mich befreit es. Was ich mir davon sonst noch verspreche? Weiß nicht. Jetzt werde ich zum Glück müde. Die Schlafenszeit rückt näher. Noch fünf Minuten – dann fahre ich die Kiste runter. Putze meine Zähne. Stopfe mir Kopfhörer in die Lauscher. Morgen steht so einiges auf dem Programm. Ich freu mich drauf. Komm – Abmarsch ins Bett. Gute Nacht!
Guten Morgen!
Solange man gesund ist, ist es schwierig, den Gedanken zu erfassen, dass man eines Tages sabbernd und in die Windel scheißend gepflegt werden muss. Manch einer hat das Glück einfach umzukippen. Schicksal? Glück? Pech? Wahrscheinlich. Oder Karma. Kommt darauf an, was man glaubt. Oder ob man überhaupt glaubt. Wichtig ist doch, dass man sagen kann: Ich habe gelebt! Mein Leben ist lebenswert gewesen. Danke.