Reich deine Freude weiter

Eine Zigarette. Ein Glas Wein. Stille in meinem Zimmer. Schnee vor der Tür. Minus sechs Grad. Bis eben hat die Sonne geschienen. Ein wundervoller Tag. Ich wünsche euch allen, dass es euch gut geht. Dass ihr Sinnvolles, für euch Sinnvolles, mit eurer Zeit anzufangen wisst. Wir haben davon nicht so viel. Vielleicht siebzig oder achtzig Jahre in diesem Körper. Vielleicht auch nur dreißig, vierzig, fünfzig. Kaum jemand kann den Tag seines Todes voraussehen. Manch ein Medizinmann vielleicht. Oder eine Wahrsagerin. Wir sollten vorbereitet sein. Wir sollten so gut wie möglich mit dem Tod rechnen. Jeden Tag kann er uns erwischen. Oft unvorhergesehen. Und dann? Wie geht es weiter? Ist alles vorbei? Kann ich mir nicht vorstellen. Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Schlimm ist es, kann ich mir aber vorstellen, wenn man allein in der Hölle gefangen ist. Hm. Ich möchte nicht weiter darüber nachdenken. Ich hoffe, die Hölle gibt es nicht. Jedenfalls nicht so, wie ich sie in meinen Psychosen erlebt habe. Alles war so echt, so real, so schmerzvoll. Lasst uns feiern hier auf Erden. Lasst uns ein gutes und erfülltes Leben leben. Lasst uns tanzen und singen. Lasst uns von nichts süchtig werden. Zu schade ist es, wenn du nie wieder ein Glas Wein trinken oder einen Joint rauchen kannst. Setz dich nicht allein zu Hause hin und knall dir die Rübe zu. Nutz lieber deine Zeit für etwas, das dir, deiner Familie und deinen Freunden gut tut. Mal ein Bild. Schreib ein Gedicht. Bau oder bastele was. Räum auf. Und tu in erster Linie etwas für dich selbst. Geh ins Schwimmbad, ins Kino, spiel Minigolf, geh ins Fitness-Center, mach einen Spaziergang und nimm die Natur wahr. Oder beobachtete einfach die Menschen, die deinen Weg kreuzen. Lächele für dich. Sei dein bester Freund. Ruf jemanden an, der dir am Herzen liegt. Und nicht nur, wenn es dir schlecht geht. Im Gegenteil. Steck deinen Nächsten mit deiner Freude an. Reiß ihn mit auf deine Seite. Merkst du, dass er oder sie dich runterziehen, leg auf. Du bist kein Therapeut. Und wenn du doch einer sein solltest, dann halte dich an deine Termine. Und hör auf, dich ständig zu wiederholen. Hast du dreimal das Gleiche gesagt, hast du dreimal das Gleiche vorgeschlagen, dieselbe Idee gehabt, dann lass es gut sein. Manch einer muss leiden. Er braucht das für irgendwas. Meide Gespräche, in denen dir nicht zugehört wird.

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