Peng, Peng, Peng

Schreib etwas. Was du schreiben wirst, weißt du noch nicht. Spring auf. Denk nicht so viel. Höre in dich hinein. Warte auf den ersten und dann auf den nächsten Satz. Sie legen sich nebeneinander, untereinander, übereinander. Streich nicht zu viel. Was steht, steht. Zum ersten Mal. Bleib beim Thema. Bleibe genau auf diesem einen Zug. Ist es auch nur ein kurzer. Züge sind nie endlos. Kennst du deine Geschichte schon? So ungefähr? Den Anfang, den Mittelteil, den Schluss? Die Wagons sind länger als die Lok. Anfang. Peng. Zwischenteil. Wende. Peng. Zwischenteil. Wende. Peng. Ende. PENG! Es ist nicht leicht, einen Roman hinzukriegen. Hinzukriegen schon. Das auf jeden Fall. Auf den Stil achten. Bleib ihm eine Geschichte lang treu. Peng. Peng. Peng. Knall das Ding durch. Zieh dich zurück in einen Raum, in dem du ganz allein bist. Ohne Druck geht es kaum. Mach dich nicht verrückt durchs Schreiben. Dies kann passieren. Erfahrung. Du steigerst dich weiter und immer tiefer in den Text hinein. Tritt nach spätestens jedem dritten Satz aus der Geschichte kurz heraus und bedenke den Stil. So bleibst du auf dem Teppich und hebst nicht ab. Ich glaube, bist du körperlich fit, hat auch dein Geist mehr Kondition. Trainiere beides. Werde nicht weltfremd, außerhalb des Schreibens. Deine Geschichte darf so weltfremd sein, wie es dir gefällt. Sie ist deine Schöpfung. Nur wenn sie so weltfremd ist, dass sie so sehr an Einfluss gewinnt, dass sie andere Menschen weltfremd macht, solltest du dir Gedanken um deine Gedanken machen. Aha. Was ist denn weltfremd? Gute Frage. Wenn man Herbert Grönemeyer nicht kennt? Jeder Mensch ist weltfremd. Kein Mensch kennt die Welt von einem einzigen Menschen. Nur Bruchstücke. Auch ein Psychotherapeut weiß nur Teile. Ausschnitte. Nicht den Anfang. Nicht das Ende. Sequenzen. Und die wahren Gedanken? Wieviel Schauspieler liegt in jedem von uns vergraben? Du kannst werden, was du möchtest. Das ist deine Freiheit. Du kannst schreiben, was du möchtest – dies ist deine Freiheit. Lies es. Greif es. Halt es fest und lass es nie wieder los. Weltfremd? Welche ist denn die wahre Welt? Ist nicht jede Welt Wahrheit – zumindest für den, der in jener Welt leben muss bzw. leben darf? Manche dürfen, manche müssen. Sphärische Klänge. Hierfür braucht es noch sphärische Töne. Danke.

Ich wünsche euch alles alles Gute

Henning

Du bereitest dich vor. Auf den nächsten Buchstaben. Auf den ersten. Oder du schreibst einfach drauflos. Und was ist in deinem Hinterkopf so los? Gib es zu, du schreibst für Geld. Deswegen willst du besser werden. Willst du etwas Neues verkaufen, sollte es perfekt sein. Es sollte funktionieren. Sonst bekommst du es zurück. Na ja, vor Jahren ist das noch so gewesen. Du bekommst im besten Fall etwas zurück. Besser als nichts. Aber meistens ist es nichts. Wie sehr verändert sich dein Schreibstil, wenn du Erfolg hast? Wie sehr verändert sich der Inhalt, wenn dich jeder Mensch kennt? Nicht jeder Autor darf berühmt werden. Wie sehr veränderst du dich in deinem Wesen?

Ohne dich bin ich verloren. Ja, ohne dich bin ich verloren. Zumindest werde ich mich verlieren. Oder es muss eine radikale Veränderung her. Mit allem Drum und Dran. Komplett. Die Veränderung muss unbedingt her.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.