Mein Tagebuch

Okay. Ich schreibe euch ein paar wenige Zeilen. Ich nehme mir die Zeit gern. Sehr gern. Erstmal hoffe ich, dass es euch gut geht. Dass ihr ausgeglichen seid. Mir selbst geht es nämlich derzeit auch ganz gut. Jeden Tag schreibe ich in mein Tagebuch, was mich gerade bewegt. Ich schreibe frei drauflos, so versuche ich es zumindest. Ohne Rücksicht auf Verluste, denn ein Tagebuch sollte ja nur dem Schreibenden dienen. Er ist der Herr über die Seiten. Und doch kommt es mir manchmal so vor, als schriebe der Stift von allein. Ich versuche so wenig wie möglich zu denken, und die Sätze zu packen, die gerade durch mein Hirn schießen, ohne sie zu hinterfragen. Das Schöne an einem Tagebuch ist, dass ich nicht gegenlesen muss, Fehler spielen keine Rolle. Ich kann lieben, beleidigen, fluchen, leiden usw. Mein Tagebuch soll ein fester Bestandteil meines Lebens werden. Es geht mir darum, mich ganz und gar zu befreien von jeglicher Last und Schuld. Alles, was ich auf dem Kerbholz habe, alles, worüber ich noch nie geschrieben habe, will ich im Tagebuch festhalten. Ich glaube, ein Tagebuch kann in manchen Fragen mehr von Wert sein, als ein Psychotherapeut. Auf jeden Fall kann man ehrlicher sein, wenn man nur für sich schreibt. Ihr glaubt gar nicht, wie schwer mir gerade dieser Text fällt. Weil ich nicht frei bin. Weil ich zu viel denke. Das Denken schützt mich aber.

Bis zum nächsten Mal dann,

Henning

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