Guten Morgen!
Heute geht es mir besser als gestern. Gestern war der Tag zum in die Tonne treten. Nachwirkungen vom Wochenende. Heute Morgen geht es mir sogar ziemlich gut. Draußen ist es grau. Hier drinnen ist es warm und gemütlich. Bis neun Uhr habe ich Zeit. Ich frage mich gerade, ob man denn unbedingt den spirituellen Weg eines Kriegers gehen muss. Ob es nicht ausreicht, die Mitte anzupeilen, stets einen Ausgleich zu schaffen. Das Leben nicht ganz so streng zu nehmen. Warum soll man unbedingt in allen Belangen enthaltsam leben? Ja, mir ist klar, dass Maßlosigkeit bestimmt nicht der Weg ist, der Geist, Seele und Leib gesunden lässt. Aber so die Mitte zu halten, könnte doch vielleicht reichen? Wofür reichen? Damit man im nächsten Leben ein noch besseres, reineres, weiseres Leben lebt? Erst einmal ist dieses Leben wichtig. Auch ich glaube daran, dass du alles wiederbekommst, was du austeilst. Wenn nicht in diesem Leben, dann bestimmt im nächsten. In den Tod gehst du allein. Und genau davor graut es mir – ganz allein zu sein. Wie lange ist man im Tod allein? Verbindet man sich ganz schnell wieder mit anderen Seelen? Musst du ganz allein durch die Hölle? Hier auf der Erde kannst du dich austauschen, dich mitteilen, deinen Partner an die Hand nehmen. Gehst du in den Tod, lassen dich alle los, und du lässt alle und alles los. Hast du in diesem Leben Angst, kann dir durch andere Menschen geholfen werden deine Angst zu bekämpfen, gar zu besiegen. In den Tod machst du dich ganz und gar allein auf die weite Reise. Gar nichts ist dann zu Ende, außer dass du deine Hülle verlässt. Wie auch immer – dein Ich bleibt ewig. Dein Ich ist ewig. Auch wenn ich wollte, ich kann mir nicht vorstellen, dass alles vorbei sein soll. Aus und vorbei. Ich habe das Glück, dass ich eine Handvoll gute Freunde habe, mit denen ich über diese tiefgehenden Gedanken sprechen kann. Danke dafür. Ich wünsche euch ein langes und gesundes Leben!