Alkohol macht blöd im Hirn

Heute kotzt es mich mal wieder an, dass ich fast jeden Tag Alkohol konsumiere. Ja, es nervt mich. Auch wenn es zumeist nur ein bis zwei Gläschen Wein sind, oder auch mal ein Gläschen Rum oder Whisky – ich bin kurz davor mich zu entscheiden. Mich zu entscheiden, das Trinken ganz sein zu lassen. Ich liebe es natürlich. Ich mag Wein, Rum und Whisky, und auch Bier. Im letzten Jahr habe ich vier Wochen lang nichts getrunken, eine längere Pause war mir anscheinend nicht möglich. Ja, ich liebe es, abends, während des Schreibens, zu trinken. Ich bilde mir ein, der Alkohol inspiriert mich. Bilde ich es mir wirklich nur ein? Ich glaube, dass ich nüchtern auf jeden Fall auch inspiriert bin, klar ist auf jeden Fall, dass ich nüchtern und klar andere Sätze schreiben würde. Ich schreibe oft morgens und mittags, wobei ich keinen Alkohol konsumiere. Das Leben macht mir nüchtern unglaublich viel Spaß. Alkohol raubt Energie. Er zerstört Gehirnzellen. Alkohol macht auf Dauer blöd im Hirn. Für den ganzen Körper ist Alkohol keine Wohltat. Heute Abend trinke ich nichts. Die Abstinenz resultiert aber daher, dass ich gestern viel zu viel getrunken habe. Ich überschreite keine Grenze, lalle nicht, torkele nicht, weiß in jeder Situation, was ich tue, und höre stets auf, bevor mir übel wird. Und dennoch bin ich von mir selbst angenervt. Zu sagen: „Hey, ich trinke gar nichts mehr“, wäre ein riesiger Schritt in die richtige Richtung. Jedenfalls möchte ich mir, bevor ich sterbe, nicht allzu große und allzu viele Vorwürfe machen müssen. Mit jeder Art von Rausch verarscht du deinen Geist, deine Seele, deinen Leib. Ich weiß, es ist so herrlich, beim Grillen ein eiskaltes Bier zu genießen. Es schmeckt fantastisch. Aber ist es nicht auch großartig sagen zu können: „Nö, aus Alkohol mache ich mir nichts?“ Oder wie es beispielsweise Kurt Krömer angeht: Er steht offen zu seiner Alkoholsucht und ist seit 12 Jahren trocken. Bin ich Alkoholiker? Wahrscheinlich schon. Auch wenn ich mich so gut wie nie richtig besaufe, mein Arzt würde sagen: „Sie sind trotzdem Alkoholiker! Wer täglich Alkohol konsumiert, ist alkoholkrank!“ Das Eingestehen fällt mir nicht leicht. Und fast alle Freunde von mir trinken. Wäre ich kein Alkoholiker, könnte ich mir sagen: „Nun trinkst du nur noch Samstagabend. Nun trinkst du drei Wochen nichts. Alkohol interessiert mich nicht die Bohne, wenn ich mal ausgehe, trinke ich eben was …“ Kann ich das? Warum nervt es mich so verdammt extrem, dass ich trinke? Weil ich weiß, dass ich ein Alkoholproblem habe? Ich möchte mich entscheiden. Weitermachen wie bisher? Ab und zu trinken? Ganz aufhören? In den nächsten Tagen werde ich weiter darüber nachdenken. Nun aber wünsche ich euch eine gute Nacht und glasklare Träume.

Liebe Grüße

Henning

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