Kunst und Terror

Kunstakademie Karlsruhe

Ein wundervoller Abend gestern, im Hörsaal mit 120 Kunststudenten, die sich für das Thema „Kunst und Terror“ interessieren. Ein durchaus schwieriges Thema, mit dem Schwerpunkt: Was kann Kunst ändern. Kann Kunst etwas ändern. Vortragende waren zwei Journalistinnen (Zeit, Neo, Süddeutsche Zeitung …), ein Professor der Kunst, ein Kunststudent, und ein Doktor der Kunst. Also alles kompetente Leute, die sich in ihrer Wortwahl so ausdrücken konnten, dass sogar ich ne Menge verstanden habe. Ein weiterer freundlicher Professor kam aufs Podium zum Mitdiskutieren. Ja, kann Kunst etwas ändern? In der Politik? Kann Kunst Kriege verhindern? Nein, sicher nicht. Aber ganz sicher kann Kunst beinflussen. Bildene Kunst, Schauspielerei, Literatur. Und ganz klar, meine Literatur wird natürlich die ganze Welt verändern. Ich habe von meinem Größenwahn erzählt, von den 600 Seiten Gedichte, die ich in einer Psychose schrieb, um den Irak-Krieg zu verhindern. Hat ja nicht so gut geklappt, wie ihr wisst. Der Krieg dauert bis heute an, Amerika will sich zurückziehen, der Irak ist zerstört, die Menschen traumatisiert und Krüppel an Körper und Seele. 600 verrückte Gedichte haben nichts gebracht außer 600 Seiten verrückte Gedichte und einen Aufenthalt in der Psychiatrie. Ist ja nicht so schlimm, immerhin könnt ihr jetzt die Gedichte als E-Book bei amazon lesen. Sehr fanatisch, sehr radikal, sehr religiös, obwohl ich sagen muss, dass ich gar kein religiöser und politischer Mensch bin, jedenfalls habe ich von beiden Themenfeldern keine große Ahnung. Doch in den Psychosen brechen Politik und Relgion in mir aus, oder besser, über mir zusammen. Ich glaube dann, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und durchzublicken. Natürlich ist das Blödsinn. Wer soll denn bitteschön die ganzen Verstrickungen der Politik und Religion verstehen? Wer kann als „normaler“ Bürger schon hinter die Kulissen schauen? Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen an Verschwörungstheorien glauben. Ich habe gestern das Beispiel John Lennon und Yoko Ono gebracht, wie sie nackt im Hotelzimmer gegen den Viatnam-Krieg demonstriert haben und sehr, sehr viel Aufmerksamkeit von den Medien bekamen. Sie haben beeinflusst, tun es bis heute. Oder Bob Dylan. Bob Marley. Bono. Sting. Etliche. Der eine Professsor meinte, wenn überhaupt, könne man mit Songs oder Literatur mehr verändern, als mit bildener Kunst. Am meisten jedoch beeinflussen uns doch heute das Fernsehn und das Internet. Ohne geht nicht mehr, ohne könntet ihr nicht an meinem Leben teilhaben. Demnächst werde ich mit einem You-Tube-Blog an den Start gehen, worauf ich mich sehr freue. Ich hoffe aber, dass ich auch diesem Blog treu bleibe, denn die Nummer Eins bei mir ist das Schreiben, das Tippen auf einer Tastatur. Ich sitze gerade im ICE im Bordrestaurant und lasse den Abend von gestern revue passieren. Nach 2,5 Stunden im Hörsaal waren allesamt erschöpft. Weiter ging es mit ein paar Leuten in eine Bar. Mir wurde angeboten, evtl. eine Art Schreibworkshop in der Kunstakademie zu inszenieren. Wenn das klappen sollte, würde ein Traum für mich in Erfüllung gehen. Ich habe ein Gedicht vorgetragen, ein sehr persönliches Gedicht, und dann auch noch in Reimen, was heutzutage kaum noch jemand für voll nimmt. Gestern kam es gut an, sagte man mir mehrfach. Ich glaube, die Menschen sehnen sich nach Wahrheit, sie wollen nicht mehr belogen und betrogen werden, was natürlich nicht geht. Politiker können in den meisten Fällen kaum ehrlich sein, oder sagen wir, sie dürfen vieles, vieles nicht preisgeben, damit die Masse nicht ausrastet und ruhig bleibt. Zufriedenheit ist das große Wort. Zum Glück scheint es noch genug zufriedene Menschen zu geben in Deutschland. Noch ist es nicht soweit, dass ein Bürgerkrieg ausbricht. In Spanien ist die Gefahr derzeit sehr viel größer. Jetzt lasse ich es mit der Politik und genieße lieber die Zugfahrt, bestelle mir einen Kaffee oder sonst was, schade, dass man hier nicht rauchen darf. Fette Zigarre hatte ich aber schon heut morgen. Vielleicht schreibe ich nachher noch ein paar Zeilen, jetzt ist erst mal Schluss   !

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