Ich glaube, es ist an der Zeit, euch mal wieder ein paar Worte zukommen zu lassen. Gestern war ich im Capitol bei SICK. Autor, Ex-Junkie, Blogger, Entertainer, der harte Geschichten erzählt hat, aber meistens mit einer gehörigen Portion Ironie. Das musst du erst mal bringen, so ein zeitweise beschissenes Leben humorvoll zu verpacken. Ich habs in „Im Wahn der Zeichen“ auch getan, und bei meinen Lesungen habe ich oft einige Lacher auf meiner Seite. Wie soll man auch sonst mit der ganzen Scheiße umgehen!? Soll man den Kopf in den Sand stecken und heulen, immer nur heulen? Der Sand verklumpt, man sieht nichts mehr, bleibt im Dreck kleben. Vergesst es doch einfach. Echt. Ich bin froh, dass mein Leben so verlaufen ist, wie es verlaufen ist, wenn ich sehe, was viele Menschen für ein langweiliges Leben führen, tut es mir nicht gerade leid um sie, aber irgendwie haben sie nie richtig gelebt, sind nie ins Extreme gegangen. Einige kennen nicht mal Leid, Angst und Hunger. SICK hat mich beeindruckt. Ich habe mir bisher 8 Videos auf YouTube angeschaut und 50 Seiten seines Buches gelesen, dann hats mir gereicht. Ich kann zurzeit nicht 400 Seiten Drogengeschichte lesen, mag sie auch noch so mitreißend geschrieben sein, hinzu kommt, dass sich ne Menge in Hannover abspielt, trotzdem, ich will momentan nicht. Die Videos aber werde ich mir wohl nach und nach anschauen. — Bad Rabbit ist gerade zu Besuch bei mir und richtet mir meinen YouTube-Kanal ein, damit ich auch auf Sendung gehen kann, ist vielleicht interessanter als immer nur von mir zu lesen. Ist aber durchaus möglich, dass ich gar kein Talent habe, um Filme zu drehen. SICK hat gestern fast vier Stunden erzählt, und es war keine Minute langweilig. In meinen Videos werdet ihr einiges von mir spontan erzählt bekommen, aber ich werde auch Gedichte, Kurzgeschichten und andere Texte preisgeben. Geprobt habe ich schon, war aber ziemlich schlecht. Viel zu gestellt, alles abgelesen, vergiss es doch einfach. Egal jetzt. Es geht weiter. — Ach, übrigens wiege ich nur noch um 98 rum, also 2 Kilo unter 100. Mir passen wieder alte Klamotten, vor allem meinen Lieblingsmantel kann ich wieder tragen. Wie dem auch sei, jetzt heißt es, das Gewicht halten. Im Januar kommt dann eine weitere Diät, dann will ich auf 92,93 kommen. Und im April dann das letzte Stück auf unter 90. Wisst ihr was? Ich habe wochenlang nicht mehr richtig geschrieben, es lag immer was anderes an. Und auch in naher Zukunft wartet ein großes Projekt auf mich, das eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird. FUCK! Verdammte Scheiße – ICH BIN SCHRIFTSTELLER!!! Nur weil ich mit meiner Schreiberei kein Geld verdiene, komme ich nicht dazu, jeden Tag zu schreiben. Ich bin nicht glaubwürdig, obwohl mein ganzer Kopf voll ist mit Ideen. Geld, Geld, Geld, alles dreht sich ums Geld, Geld, Geld. Hat man viel Geld, hat man Zeit. Geld macht frei. Wer was anderes behauptet, ist Sklave des Geldes geworden. Weiß ich selbst, dass Gesundheit das wichtigste ist. Herrgott noch mal, ich bin ja nicht bescheuert. Oder doch? Vielleicht doch. Bescheuert genug, weil ich mich immer wieder auf irgendwelche anderen Projekte einlasse, die ich in meinem Innersten verabscheue. Gar nicht von der Sache her, aber von der Zeit, die dabei draufgeht. Wenigstens nehme ich mir Zeit für meine Zigarre. In der Zeit des Rauchens bringe ich zwar nichts auf den Laptop, aber in meinem Kopf arbeitet es, es sei denn, ich telefoniere mit C. Ewig lange Gespräche mit einem meiner besten Freunde. Ich liebe diese Gespräche, aber auch sie kosten Zeit, Zeit, Zeit. Als Schriftsteller braucht man Zeit! Als rauchender Schriftsteller braucht man ein Arbeitszimmer mit PC und Aschenbecher. Dieses Rauchverbot überall ist ja kaum noch auszuhalten. Und als Zigarrenraucher wird man in fast jeder Kneipe schief angeguckt. Selbst in Linden in den Raucherkneipen gibt es unzählige Arschlöcher, die einen schief anglotzen. Ich mache Schluss für heute, reg mich nur auf. Gute Nacht !