Kraft

Ich komme hervorragend mit BLOCK voran. Teilweise fiel es mir in den letzten vier Jahren so schwer, daran zu arbeiten. Die Themen, die der Roman beinhaltet, sind schwere Kost. Nichts für leichte Nerven. Da ich mich seit ein paar Tagen relativ stabil und gewappnet fühle, bin ich bereit, den Kampf weiterhin zu führen. Mein Leben lang habe ich meine Jobs nie sehr lange durchgezogen – schreiben tue ich seit 33 Jahren. Natürlich mit kreativen Pausen versteht sich. Auch habe ich lange gebraucht, um für diesen Roman den passenden Schreibstil zu finden. Er wird zeitweise in einer harten und direkten Sprache geführt. Eben passend zu den Themen. Schwer wird es wahrscheinlich mal wieder werden einen Verlag zu überzeugen. Ist mir ja bisher ohnehin nicht gelungen. Natürlich probiere ich es weiter. Erstmal schauen, ob wir in den nächsten Jahren abgeschossen werden. Wir flüchten müssen. Oder sonst was. Zurzeit kommt ja eine Katastrophe nach der anderen angeknallt. Etwas schade ist es, dass ich nächste Woche wieder arbeiten muss – und das eben nicht als Schriftsteller. Schließlich ist die Kasse knapp – der Kühlschrank muss stets aufgefüllt sein. Heute haben wir glücklicherweise 800 Gramm Pilze im Wald gefunden. Davon 616 Gramm Steinpilze. Vier Hexenröhrlinge. Und einen wunderschönen Butterpilz. Die Zeit der Pilze ist also gekommen. Nicht die Zeit der mexikanischen. Lang, lang ist es her. Nun muss ich mal schauen, wie lange es mir so geht, wie es mir geht. Ihr wisst ja – ich bin ziemlich wechselhaft unterwegs. Mit meinen Ressourcen muss ich gut haushalten. Ich brauche Struktur und Zeit für mich. Zeit für mich heißt: Zeit haben zum Schreiben. Dann geht es mir gut. Aber wie oft habe ich das hier schon geschrieben! Unzählige Male. Natürlich nehme ich mir auch (meiner Meinung nach) ausreichend Zeit für meine kleine Familie. Freunde treffe ich nur selten. Ich gebe mir große Mühe es allen rechtzumachen. Ja, ich bin harmoniesüchtig. Streit mag ich nicht. Muss aber ab und zu sein. Bleibt nicht aus in der Ehe. Dennoch, ganz sicher – meine Frau würde ich immer wieder heiraten. Und für meinen Sohn gehe ich durchs Feuer. Keine Liebe kann größer sein. Und nun gehe ich ins Bett! Ganz liebe Grüße

Guten Morgen

Wundervoll. Es regnet. Der Himmel, grau. Meine Seele hellt gerade auf. Die Pilze werden in den nächsten Tagen sprießen. Draußen zwitschern die Spatzen. Fröhlich flattern sie durch die Tropfen. Meine Laune wie die eines Kindes. Dennoch nicht hypomanisch. Ich liebe den Herbst. Zeit zum Erwachen. Geht es dir gut? Dann mach dich gleich auf den Weg. Gönn dir was Schönes. Tu das, was dir gefällt. Blas nicht Trübsal. Feiere dich selbst. Lächele in den Spiegel. Spring in die Höhe. Zieh dich entsprechend an und spazier durch den Regen. Lass dir den Wind um die Ohren pfeifen. Trink einen orientalischen Pfefferminztee. Oder genieß ein Gläschen Wein. Scheißegal, ob es erst halb eins mittags ist. Wir haben Wochenende. Sei freundlich zu dir. Denk immer daran – es könnte dein letzter Tag sein. Versuch ihn so zu leben. Reg dich nicht auf. Und wenn doch, dann möglichst nur kurz. Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Manche Tage sind hart und ziehen sich in die Länge. Manche Tage vergehen wie im Fluge. Das Leben ist eine Reise zum großen Schatz. Der größte Schatz kann wohl nur der Tod sein. Nichts auf unserem Weg ist spannender als der Übergang. Deswegen läuft dein Leben kurz vor dem Ableben auch in kurzen Sequenzen wie ein Film ab. Etliche Szenen und Ereignisse werden dir bewusst. Hoffentlich nicht nur die miesen. Jeder Mensch hat sich etwas vorzuwerfen. Jeder Mensch hat eine unendliche Anzahl von Chancen verpasst. Bereue die verpassten Chancen wenn möglich nicht. Hadere nicht mit dir. Du bekommst ein neues Leben. Du bekommst neue Chancen. Nächstes Mal wirst du es anders machen. Vielleicht sogar besser. Vertrau dir. Glaub an dich. Gar machst du es heute schon besser. Oder morgen. Flirte ein wenig. Es tut gut zu wissen, dass du interessant für ein Gegenüber bist. Draußen hellt es sich auf. Und ich werde müde. Zu energiegeladen war mein Morgen. Mischzustand. Nicht, dass ich am Nachmittag depressiv wäre. Das nicht. Doch bin ich oft kaputt, wenn der Vormittag zu gut, zu fröhlich gewesen ist. Ich habe keine Lust mich hinzulegen. Ich könnte was verpassen. Ich könnte wundervolle Ideen versäumen. Zudem habe ich sehr gut geschlafen. Und du? Hattest du einen interessanten Traum? Ich schon. Hol dir Kraft. In dir schlummert davon sooo viel. Bring sie zum Vorschein. Dafür musst du keine Gewichte stemmen. Nicht durch die Gegend rennen. Macht euch auf jeden Fall ein ereignisreiches Wochenende, ohne zu viel Stress.

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