Ich bin erledigt. Nein, nicht ganz und gar. Nur heute Abend. Möchte aber noch ein paar wenige Worte tippen. Habe nicht direkt etwas auf dem Herzen. Jedenfalls nichts, was mich zu sehr beschäftigt. Morgen geht es wieder zur Arbeit. BLOCK wird auf Eis gelegt. Ich werde also wieder mal nicht weiterschreiben können. Schade. Schade, weil es derzeit so ausgezeichnet fließt. Zwar habe ich erst 68 Seiten verfasst. Doch sind es 68 Seiten, die es in sich haben. Finde hoffentlich ich nicht nur so. Diesmal werde ich es über diverse Literaturagenturen versuchen. Allerdings bin ich mir leider jetzt schon relativ sicher, dass kein Verlag anspringen wird. Die Themen sind zu heikel. Und die Schreibe zu hart. Zu viele Worte, die bei einem Verlag nichts zu suchen haben. Leider. In meinem Buch jedoch schon. Ich werde kein Blatt vor den Mund nehmen. Bin froh, dass ich den für mich passenden Schreibstil gefunden habe. Endlich – nach so vielen Jahren. Der Roman könnte, wenn es so fabelhaft weiterläuft, in drei Monaten beendet sein. So die grobe Einschätzung erst einmal. Ihr wisst ja, es kommt immer anders als man denkt. Finde ich abermals keinen Verlag, so veröffentliche ich BLOCK wohl auch nicht selbst. Dann bleibt der Roman im PC hängen. Dann geht es sofort an die nächste Geschichte, die bereits in meinem Kopf reift und reift. Zu schade ist es, dass ich meine wertvolle Zeit auf der Arbeit verbringen muss, obwohl ich hier so dermaßen viel zu tun habe. Kann ich nicht schreiben, werde ich krank. So ging es mir vor anderthalb Monaten. Merkt ihr es? Ich schreibe nur larifari. Unwichtiges Zeug. Wie ich euch vor kurzem geschrieben habe, habe ich ja einen Radiosender kontaktiert. Mit dem Interview wird’s wohl nichts. Ich bin zu unwichtig. Mein Thema bleibt ein Tabu. Schade. Jeder Satz in diesem Blogbeitrag fällt mir schwer. Ich bin müde. Vielleicht finde ich ja morgen noch eine halbe Stunde Zeit.
Soweit erstmal.
Guten Abend
Zwei Tage liegen schon wieder hinter mir. Gerade habe ich mir ein Glas Roten eingeschenkt. Das Wochenende kann beginnen. In meinem Kopf herrscht heute Abend vorwiegend Leere. Es ist 21 Uhr 30. Morgenfrüh, so habe ich es mir vorgenommen, nehme ich mir zwei Stunden Zeit für den Roman. So jedenfalls mein Plan.
Wieder ein Tag vorüber.
Meine Laune stieg heute stetig an. Hypomanisch noch nicht ganz. 78 Seiten hat der Roman bis jetzt. Bin im Fluss. Alles so strukturiert wie noch nie. System. Ich freue mich sehr. Nichts macht mich zufriedener als eine gelungene Seite. Beinahe schon glücklich. Lange lange lagen leere Seiten vor mir. Jahre der Enttäuschung und Verzweiflung, nichts auf die Reihe zu kriegen, habe ich überstanden. Der Kick ist wieder zurück. Der Kick vor und während und nach dem Schreiben. Ich habe gekämpft wie ein Stier. Und nun schufte ich wie der Torero, der den Stier am Ende erlegt. Durchhalten war angesagt. Nicht aufgeben. Biss zeigen. Wüsstet ihr, was in den letzten zwei Jahren alles geschehen ist, wüsstet ihr mehr. Es ist keine leichte Zeit gewesen. Das Leben ist gerade dabei, wieder voll in mich einzufahren. Überstanden. So kann es weitergehen. Ich liebe das Leben. Ich liebe mein Leben. Ich liebe es. Prost. Schwere Zeiten gehören dazu. Für jeden. Früher oder später. Der eine hat Glück, der andere Pech. Jeder ist seines Glückes Schmied, ist nicht gerade mein Lieblingssatz. Zu einigen Dingen kannst du einfach nichts. Manchmal spielt das Leben dir einen Streich. Einen gewaltigen. Manche Tage, Wochen, Monate, gar Jahre sind verrückt. Man kann nicht mehr. Man will nicht mehr. Zu schwach für den Kampf. Der Glaube macht dich stark. Die Hoffnung kehrt zurück.
So, und nun wünsche ich euch einen wundervollen Sonntag!
Liebe Grüße, Henning