Ich pflege meine Tagträume

Guten Morgen

Die erste Zigarette ist die beste. Der erste Zug in die Lunge. Der leichte Schwindel. Guten Morgen!

Ich fühle mich topfit und klar, jetzt um 12 Uhr 10. Meine Laune ist wirklich fantastisch. Seit sieben Uhr bin ich wach, habe gefrühstückt, natürlich schon einige Zigaretten mehr geraucht, und frage mich gerade, ob ich mir zur Feier des Tages um diese Uhrzeit schon ein Gläschen Wein gönnen darf. Ich denke, um 13.00 Uhr lege ich mich wieder hin, schlafe eine Stunde und fahre dann zum Supermarkt, um uns für das Wochenende einzudecken.

Der Himmel ist grau bedeckt. Es nieselt. Doch in meinem Zimmer ist es warm und gemütlich. Was für ein Glück ich doch habe! Selbstverständlich stelle ich mir noch immer vor, eines Tages während meiner Schreibprozesse auf den Maschsee schauen zu können. Dieser Traum ist nie verebbt. Sowieso lebe ich nach wie vor meine Tagträume. Also erwarte ich, irgendwann im Courtyard-Hotel ein Zimmer zu „bewohnen“. Ich glaube aber, dass, wenn Die letzte Version … vom Paradies wie eine Bombe einschlägt, ich im Exil leben muss. Ja ich weiß, ich pflege meine paranoiden Gedanken wie meinen Körper. Ohne Die letzte Version … wird es mit der Menschheit immer so weitergehen. Bis zum aller letzten Krieg. Ja klar, auch der Größenwahn belebt mich nach wie vor. Macht aber nichts. Zum Glück erschreckt es mich nicht mehr, dass mein Buch die einzige Chance ist, die uns noch bleibt. Lasst mich doch spinnen. Ich lebe mein Familienleben, bekomme auf die Reihe, was ich auf die Reihe bekommen muss, nehme artig meine Pillen und liebe meine guten Freunde. Schon immer habe ich auf Freundschaften großen Wert gelegt und an ihnen festgehalten, soweit es mir eben gelang.

Ich freue mich so so so auf das neue Buch. Tatsächlich könnte ich es vielleicht schon in vier bis sechs Wochen in den Händen halten. Ein Exemplar kostet mich in der Produktion um die 35 Euro. Deswegen kann ich leider nur eine Handvoll verschenken. Ich habe mir ja vorgestellt, dass ich 20 Stück bestelle, um diese großzügig zu verteilen. Das haut einfach nicht hin. Die ersten 20 verkaufe ich aber sehr gern zum Einkaufspreis. Im Buchladen wird das Werk dann so um die 50 Euro kosten. Also wird es kein Schnapper. Der nächste Gedichtband, dessen Titel ich an dieser Stelle noch nicht verrate, wird günstiger. Kein Hardcover. Wahrscheinlich ohne Illustrationen. 400 Seiten statt knappe 700. Ich bin fleißig dabei. Stapelweise liegen die Gedichte in meinem Zimmer herum. Mein Drucker glüht. Ach wie ist das Leben herrlich geworden im Alter!

Ich wünsche euch ein abenteuerliches Wochenende.

Ganz liebe Grüße vom Deister

Henning

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