Beste Laune. Glasklar – so fühle ich mich. Dennoch – die Fantasie ist larifari. Dennoch – ganz langsam geht es mit BLOCK voran. Jeder Satz weiterhin ein Kampf. Hoffentlich kein Krampf. Meine Laune ist seit ein paar Wochen völlig okay. Mein Antrieb auch. Dennoch – ich sehe mich nicht in der Lage, einem Freund beim Renovieren zu helfen. Ich würde wieder alles aufs Spiel setzen. Zumindest meine Gesundheit. Die Kontinuität. Die Sonne scheint heute Morgen um zehn. Sie wärmt mein Herz. Sie wärmt meine Seele. Es ist so schön, wenn es hell draußen ist. Genieß den Tag. Nutz ihn – er ist da für dich. Mach das Beste draus. Seit Weihnachten schreibe ich in ein Stimmungstagebuch. Seit Weihnachten geht es mir in etwa gleichgut. Keine Höhenflüge. Keine Höllentrips. Dennoch – ich träume derzeit von einer Wohnung auf Malle. Mein Kreis ist klein. Ich glaube an meine Gedichte seit über 30 Jahren. Ich glaube, wenn sie veröffentlicht werden sollten, werde ich mit Preisen überhäuft. Solche Gedanken bauen mich auf. Solche Gedanken lenken mich ab. Solche Gedanken bringen mir Glück. Dennoch – ganz schnell können sie kippen. Nach hinten. Nach unten. Dennoch – ich wäre vom krönenden Erfolg nicht überrascht. Das soll nicht eingebildet klingen. Ich weiß, hört sich aber so an. Dennoch – seit über 30 Jahren bin ich in meinen Gedanken der meistgelesene Dichter der Welt. Seit über 30 Jahren denke ich, die ganze Menschheit warte genau auf meine Gedichte. Seit 30 Jahren denke ich, meine Verse können die Welt verändern. Ich denke daran, als ich mit Udo Lindenberg gemeinsam pinkelte. Ich sagte: „Ich musste immer die Welt retten.“ – Udo: „Das musste immer noch!“ Immerhin eine Botschaft. Ich glaube seit 30 Jahren, meine Gedichte werden in die hintersten Ecken und Winkel der Erde dringen. Ich glaubte zeitweise, genau dafür sei die Globalisierung sinnvoll. Und genau jetzt wäre ja auch die Chance da. Okay, vielleicht alles nur Einbildung. Vielleicht kaufen nur 200 Leute meinen Gedichtband „Die letzte Version … vom Paradies“. Mag sein. Zweifel sind erlaubt. Zweifel sind nicht verboten. Eigentlich aber sind gar keine Zweifel da. Werden sie wirklich auf den Markt geprescht, die vielen Texte, gehen sie durch die Decke. Natürlich kommt es auf die Vermarktung an. Natürlich kriege ich das alleine bzw. mit meinen wenigen guten Freunden nicht hin. Jedenfalls nicht gleich. Werden die Gedichte veröffentlicht, ziehe ich wohl in die USA. Oft dachte ich daran, dass ich dann wohl ins Exil müsse. Könnte sein. Größenwahn. Liest diesen Blogbeitrag ein Verlag, veröffentlicht er mich nicht. Zu abgehoben, würde es heißen. Zu gefährlich. Ich hatte es schon erwähnt: Gedichte zu schreiben ist nichts als Wahrheit. Die nahste Form zu Gott. Gedichte sind eine göttliche Form der Literatur. Ich mag keine Gedichte, bis auf meine eigenen, lesen. Von Lyrik verstehe ich nicht allzu viel. Anscheinend gibt es viele viele Regeln. Ich habe mich führen lassen. Bzw. habe ich meine Finger führen lassen. Ich glaubte, die Verse kämen direkt vom Himmel. Direkt von Gott. Ich musste sie schreiben. Mir blieb keine Wahl. Ach, macht es Spaß, wieder ein wenig an den Wolken zu schnuppern. Zu träumen. Dennoch – durch die Medis fühle ich mich geschützt. Dennoch – es muss mit BLOCK weitergehen. Ich will nicht stagnieren. Langweile macht krank. Als ich ein Jahr lang dauerhaft depressiv war, habe ich kaum an etwas anderes gedacht, als aus dieser Welt auszuscheiden. Ich glaubte, dann sei alles einfacher. Dennoch – ich glaubte auch daran, dass ich dann mein Werk nicht zu Ende bringen kann. Ich dachte, das kann es doch nicht gewesen sein. Und ich hatte Angst vor der Hölle. Ich will kämpfen – für eine heile Welt. Ich will kämpfen – für den Weltfrieden. Nur wenig Hilfe habe ich. Jean hilft mir. Alex glaubt an mich. Cupi hofft auf mich. TB liebt mich. Mein Kreis ist klein. Vielleicht sind es zehn bis fünfzehn Menschen bis jetzt, die ich hoffen lasse. Vielleicht sind es zehn bis fünfzehn gute Freunde, auf die ich mich verlassen kann. Die sich auch auf mich verlassen können, wenn es soweit ist. Vielleicht sind es zehn bis fünfzehn gute Freunde, die sich dann keine finanziellen Sorgen mehr zu machen brauchen. Ich wünsche mir meine eigene Firma. Ich wünsche mir die Marke „Henning Taube“. Lasst mich doch schreiben, was ich will. Ich fühle mich heute morgen um Viertel vor elf frei. Ganz und gar. Draußen ist es hell. Zum Glück. Auch Cupi und TB haben heute Morgen gute Laune. Mit beiden habe ich schon telefoniert. Ich mache jetzt Schluss. Das Schreiben strengt mich an.
Liebste Grüße
Henning