Ich habe einfach Lust zu schreiben. Gelingen mir ein paar Sätze, bin ich glücklich. Das Schreiben ist eine besondere Art der Therapie. Eine wundervolle Kunst. Meine Kunst mich auszudrücken. Im Erzählen fühle ich mich lange nicht so sicher. Noch nie bin ich ein guter Redner gewesen. In Gesellschaft bin ich eher der stille Typ. Hier auf meiner Terrasse, am Laptop, bin ich zu Hause. Schlafen Frau und Kind brauche ich keine Rücksicht zu nehmen. Da hat es der Musiker nicht so einfach. Schreiben geht leise vonstatten. Die Gedanken verwandeln sich in Worte und Sätze. Manchmal erwecken sie in mir Bilder. Ganz andere Bilder als in dir. Das ist das Schöne – die Fantasie wird angeregt. Gerade bin ich glücklich. Es ist kein rauschvolles, kein lautes Glück – es ist ein zurückhaltendes, ein stilles Glücklichsein. Ich fühle mich ungestört, ich fühle mich frei in meinen Gedanken. Ich glaube nicht, dass die Schwalbe da oben freier ist, nur weil sie fliegen kann. Sie lässt sich treiben. Ich lasse mich treiben. Die direkte Welt um mich herum ist eine Oase. Bunt und grün und blau. Gott sorgt für mich. Kilingt egoistisch, ich weiß. Ich bilde mir nichts drauf ein, dass ich mich geborgen und gut fühle. Eine Menge Glück gehört dazu. Danke. Von netten Menschen bin ich umgeben. Von einer wundervollen Natur bin ich umgeben. In acht Minuten bin ich im Deister. Oder in der Feldmark. Wie schön muss es für die Menschen sein, die am Meer leben dürfen. Oder an einem Fluss, an einem See. Wasser spendet Kraft. Wasser schenkt Kreativität. Wasser kann so ungalublich mächtig sein. Manchmal unberechenbar. Hui – der Single Malt ist wundervoll. Ein Schlückchen zum Genießen. Dazu eine meiner letzten Zigaretten – am Dienstag rauche ich die Allerletzte. Mal schauen, wie es dann mit dem Verfassen von Texten zugeht. Schließlich rauche ich seit vierzig Jahren, seit 34 Jahren schreibe ich. Immer mit Kippe in der Fresse oder einer guten Zigarre. Wahrscheinlich gönne ich mir auch heute noch eine davon. Ich wüsste nicht, was mich im in diesem Augenblick glücklicher machen könnte, als hier zu sitzen und schreiben zu dürfen. Ja, ich darf. Ich schaue in den Himmel. Die elgeganten Schwalben tanzen. Jetzt, um 21 Uhr 15, zeigt mein Laptop 24 Grad Celsius an. Ich mag unsere vier Jahreszeiten. Besonders mag ich es natürlich draußen zu sein, ohne frieren zu müssen.
Ach nee. Vielleicht ist es euch ja aufgefallen. Der schöne Stern, am Osthimmel, steht im Westen. Manchmal ist das Brett vor dem Kopf riesig. WESTEN!