Ich dachte, ich kann nur mit dir. Ich dachte, ohne dich kriege ich nichts zustande. Du fehlst mir nicht einmal, ganz im Gegenteil, ohne dich fühle ich mich klar und ausgeruht. Du schmeckst mir, du riechst gut, du wärmst mich, aber meine Gedanken veränderst du. Mit dir schreibe ich ganz andere Sachen, als ohne dich. Ob sie besser sind, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Auf jeden Tag ist dieser Morgen ein guter Morgen. Die Sonne scheint, kaum ein Lüftchen weht, es ist halb neun, die Aussicht aus dem Fenster ist fantastisch. Ich kann aber verstehen, dass dich so viele Schriftsteller brauchen, für die Inspiration tauchst du, für die Zusammenhänge dann aber weniger. Für die Klarheit erst recht nicht. Ich mag mein Leben ohne dich. Jedenfalls für ein paar Tage … Dann sehne ich mich wieder nach dir, sehne mich nach dem Kick. In den USA kaufe ich dich auf jeden Fall, ich freue mich drauf, dich zu benutzen, dich auszunutzen, dich zu gebrauchen. Ja, ich brauche dich ja doch für ganz bestimmte Zwecke. Du weißt, ich bin ein Egoist, ich denke nur an mich, jedenfalls dann, wenn ich dich genieße. Dann brauche ich ja nicht an dich zu denken, dann bist du ja bei mir, dann kann ich dich riechen, schmecken, fühlen, dann veränderst du mein Denken, führst es sonst wohin, irgendwo hin, wo ich vorher vielleicht noch nie dran gedacht habe. Gedanken kommen oft plötzlich, ich weiß auch meistens nicht, wo mich ein Gedicht am Ende hinbringt, meist habe ich nur einen Anfang, eine Idee, ein, zwei Worte, höchstens einen ganzen Satz. Zum Glück reime ich nicht mehr. Ich konnte Jahrelang nur Gedichte in Reimform schreiben – hier liegen etwa 700 oder so was rum. Fanatische, christliche Verse aus meinen Psychosen, die vielleicht nie jemand lesen wird. Ich schon, irgendwann überarbeite ich sie noch mal, aber erst dann, wenn mir nichts anderes mehr einfällt. Und ehrlich, mir fällt derzeit viel zu viel ein, ich komme nicht hinterher, mein Kopf ist voll, ja, auch ohne dich, ohne dich, ohne dich. In den USA bekommt „Mucho Guscho“ den letzten Schliff, dann wird der Roman abgeschlossen sein. „weg“ gleich hinterher. Für März schwebt mir ein federleichtes Buch vor, so was wie „Der Alchimist“, „Siddhartha“, „Hectors Reisen“, weiß nicht mal , ob er mit c oder k geschrieben wird, ist ja auch egal. Jedenfalls hoffe ich, dass ich mich rantraue, denn bis jetzt tat ich das nicht. Ich glaube aber, der Frühling und der Sommer sind für ein solches Werk genau die richtigen Jahreszeiten. Sollte mir die Kreativität jedoch fehlen, schreibe ich ein anderes Buch, wofür die Vorlage bereits erstellt ist. Aber ihr wisst ja, mir bleibt nicht mehr viel Zeit bis 50. Der Kracher muss her, ich mache mir Druck.
So, jetzt fahre ich zu einem Freund. Ich wünsche euch einen schönen Tag, bis bald .