Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser!
Habt ihr gut geschlafen? Es ist halb acht am Morgen. Die Dunkelheit schenkt mir das Licht, das aus dem Fenster von dem gegenüberliegenden Haus scheint. Das kühle Zimmer, das noch nach verbranntem Docht von gestern Nacht duftet. Heute Morgen Ludwig van Beethoven. Seine Zärtlichkeit berührt mich sofort. Der Tanz beginnt. Die Kerzenflamme flackert, leuchtet Ernest im Portrait an. Der Kaffee in der weißen Tasse schwarz auf dem Schreibtisch. Die cremefarbene Wanduhr von 1910 mit ihren feinen Rissen im Zifferblatt tickt im immergleichen Rhythmus. Ich weiß nicht, was ich schreiben kann. Soll sowieso nicht. Muss auch nicht. Es ist früh. Der Monitor füllt sich langsam mit Buchstaben. Ach, wäre ich doch ein Komponist. So würde ich das Klavier auf die Bühne geschoben bekommen, säße auf dem Schemel und brächte es zum Erklingen. Erklingen denn meine Worte in euren Seelen? Ich erinnere mich gerade an meine Zeit in Berlin. Oder auch nicht. Sondern nur für einen Moment. Ich will mich erinnern. So kann ich aber nur schreiben, was mir gerade gelingt. Ich kann es mir nicht aussuchen. Die Tastatur ist das Medium. So langsam erwache ich. Ludwigs Musik erscheint mir um einiges melancholischer als Chopins. Dumpfer. Vielleicht sollte ich es eher mit Bach versuchen. Oder mit Mozart, ich habe ja noch keine Ahnung, bin ganz am Anfang der klassischen Musik. Aber es scheint, als gefalle mir Chopin zum Schreiben am besten. Und zwar ganz ohne andere Instrumente. Ich möchte keine Streicher und und keine Bläser, keine Trommeln und keine Bässe, nur die absolute Reinheit des Pianos. Nichts berührt mich derzeit mehr. Oder die totale Stille. So wie gerade jetzt.
Ich wünsche euch einen freundlichen Dienstag. Ich wünsche euch ein paar nette Gespräche mit freundlichen Menschen. Seid heute selbst freundlich zu den Leuten, denen ihr begegnet. Grüßt sie und wünscht ihnen einen guten Tag. Verschenkt ein Lächeln.