Ich war schon immer für leichte Kost. Damit meine ich die leichte Kost, die die Literatur angeht. Also habe ich, hier auf dem Bauernhof, wo ich gerade meine Seele beruhige, beschlossen, BLOCK so leicht wie nur möglich zu verfassen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Text in der Ich-Form weiterschreibe oder ihn in die 3. Person umändere. Es soll auf jeden Fall ein Roman entstehen, eine fiktive Geschichte, federleicht, nichts Abgehobenes, etwas, was wahr gewesen sein könnte. Die Idee steht. Der Plot auch. Ich glaube, ich werde „Tschick“ noch einmal lesen, um mich beeinflussen zu lassen. Oder auch nicht. Vielleicht ist es auch besser, gar nichts momentan zu lesen. Schon seit dem Anfang des Coronavirus habe ich nichts mehr gelesen (ich war gerade mitten in „Die Pest“ von Camus), als er ausbrach. Ich konnte nicht weiterlesen, alles schien so wahr und so nah dran zu sein. Seitdem habe ich höchsetens ein paar Bücher aufgeschlagen, mich aber auf nichts mehr einlassen können. Warum das derzeit so ist, weiß ich nicht. Ich bemerke auch beim Schreiben, dass ich nicht sehr tief in meine eigene Geschichte eintauchen kann, ich werde nicht eins mit ihr. So gelingt es mir aber ganz gut, von oben drauf schauen zu können und zu beobachten. Dennoch, ich muss mich mehr mit den Protoagonisten verbinden, sonst wird das nichts. Noch nie ist es mir so schwergefallen, ein Buch zu schreiben. Meine Phantasie ist nicht gerade bunt in diesen Wochen. Klar, ich fühle mich geschützt, was die Psychose angeht, aber leider überhaupt nicht wie ein Autor. Vielleicht ist es aber auch gut so, jedenfalls für die Alltäglichkeit. Vielleicht funktioniert ja so das „normale“ Leben. Ich mag es ehrlich gesagt nicht so besonders, lieber sind mir ein paar bunte Hochs zwischendurch. Aber was solls. Ich nehme das Leben so wie es ist, an. Ich werde weiterhin brav meine Medikamente nehmen, denn eine richtige Manie geschweigedenn eine Psychose wäre der Untergang für so ziemlich alles. Dann ist es ganz aus mit dem Schreiben. Etwas Zeit. Ich brauche noch etwas mehr Zeit, um mich in diesem neuen Zustand zurechtzufinden. Die Medis müssen sich im Hirn einspielen, ankommen, angenommen werden, sich vereinen mit den Gedanken.
Heute ist der erste richtig deprifreie Tag seit einigen Wochen. Das lässt hoffen.