Alles war zu viel

Um jeden Satz muss ich kämpfen. Kein Satz geht mir so richtig leicht von der Hand. 72 Seiten sind von BLOCK verfasst, jetzt habe ich alles ausgedruckt, um es noch einmal abzuschreiben und auszuarbeiten, im besten Fall weiter ins Detail zu gehen, den ganzen Text länger werden zu lassen. Es fällt mir schwer weiterzukommen mit der Geschichte. Für ein Buch ist sie zu kurz, für eine Kurzstory viel zu lang. Vielleicht wird es das kürzeste Buch, das ich bis jetzt geschrieben habe. Das heißt ja nicht, dass es schlecht sein muss. Lieber kurz und gut, knackig, würzig, als unnütz in die Länge gezogen.

Ich bin in einer Depression. Noch nicht ganz unten, aber im Ganzen ohne Freude. Selbst dieser kurze Beitrag fällt mir schwer. Und trotzdem fühle ich mich stabil, jedenfalls, was die Psychose angeht. Alles ist anstrengend. Mir fehlen die Ideen, die Motivation, etwas auf die Beine zu stellen. Im praktischen Leben wie auch beim Schreiben. Alles fällt schwer, zu nichts habe ich Lust. Noch vor zwei Monaten habe ich das Schreibzimmer eingerichtet, habe mich um Gelder gekümmert, das Konzept ausgearbeitet, die Zusammenfassung geschrieben, bin etlichen Terminen hinterhergehetzt. Im Nachhinein war alles zu viel. Jetzt bin ich unzufrieden mit dem, was ich schaffe. Wichtig ist es, wieder die Mitte zu finden. Mit ein paar Hochs. Ein Maniker braucht sie. Sonst ist er fast wie tot. Alles auf einer Linie ödet ihn an. Er langweilt sich, ist genervt, von sich selbst, aber auch von anderen. Er zweifelt. Zweifel behindern. Sie nehmen die Zuversicht. Die Hoffnung. Du kannst nicht mehr in die Zukunft schauen und sie dir bunt ausmalen. Du bist im Jetzt, verkriechst dich am liebsten. Sprichst nicht viel. Der Körper ist schwach. Das Denken verlangsamt.

Dennoch lächele ich gerade ein wenig in mich hinein. Morgens ist die Laune okay, dann den ganzen Tag auf dem Tiefpunkt, abends wieder etwas besser. Ich müsste rausgehen, in die Natur, oder unter Menschen, mich unterhalten.

Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche.

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