Ein lauer Frühlingsabend. Ein paar Zeilen, die mich berühren. Wärst du frei, könntest du frei sein. Wärst du frei, könntest du dich anders entscheiden. Dann bist du nicht mehr frei. Du sehnst dich nach Freiheit und nach Liebe. Beides zusammen ist schwierig. Sobald du liebst, entrückt die Freiheit. Du solltest wissen, was du möchtest. Natürlich möchtest du lieben. Keiner kann es dir verbieten. Die Liebe ist nicht zu verbieten. Du denkst nach. Du denkst lange nach. Du lenkst dich ab. Du schaust fern, und hörst nicht zu. Du liest ein Buch, und bist ganz in deiner eigenen Geschichte. Du hörst in dich hinein und schüttelst mit dem Kopf. Du schließt die Augen und hörst deinem Atmen zu. Ganz still ist es hier in meinem kleinen Zimmer. Ich nippe vom Wein. Mein Kopf ist schwer. Ich könnte ein ganzes Buch füllen. Wer weiß, was kommt.
Ein neuer Abend ist hereingebrochen. Wieder einmal. Wie viele Abende werden noch hereinbrechen? Über uns kommen? Mitnehmen in die Nacht? Verführen in süße Träume? Wären sie doch immer süß. Ein bitterer Beigeschmack liegt in der Luft. Liegt in den Seelen. Corona. Kriege. Es ist ja nicht nur der Eine. Der Eine, über den so viel geredet wird. In aller Welt steht Krieg bevor. Oh Mann. Und du bist verliebt. Wieder einmal. Und sagst: Das ist doch echt schade. Gerade jetzt. — Ich lehne mich an. Meine Finger verharren sekundenlang über der schwarzweißen Tastatur, um dann den richtigen Moment abzuwarten. Ob heute noch einer kommt? Nein, ich schalte aus. Gute Nacht!