Ach, wärst du doch nur frei

Die Tastatur staubbedeckt. Sowieso, ich müsste mal wieder den weißen Staub abwischen. So wie den Staub, der auf meiner Seele liegt. Nur dass der höchstwahrscheinlich nicht weiß ist. Eher grau bis schwarz. Doch solange es nur Staub ist, geht es vielleicht noch. Vielleicht. Dass es ganz weiße Seelen gibt, zweifele ich an. Naja, ich mag mich irren. Kinder zum Beispiel, sie strahlen ganz hell. Schaue ich mich in meinem kleinen Zimmer so um, ist es so, dass mir der Gedanke erscheint, wirklich bald mal aufzuräumen zu wollen. So wie meine Seele. Da ist auch einiges vorhanden, was nicht ganz so rein ist. Seelenreinigung. Ist deine Seele in Ordnung, geht es dir wahrscheinlich ganz gut. Ist sie mit Dreck überzogen, bleibt sie im Dunkel. Ihre Schönheit versinkt. Das Weiß bleibt zugedeckt. Es ist, als liege sie in einer Gruft. In einem Sarg, der nur noch von außen zu öffnen geht. Vielleicht reinigt Jesus ja eines schönen Tages unsere Seelen. Oder ein Gott? Oder die Engel? Die ersten Schritte müssen wir bestimmt selbst gehen. Es ist gut, dass wir eines Tages sterben. Der Körper wird irgendwann schwach und nicht mehr mitmachen. Dann sollten wenigstens Geist und Seele in Ordnung sein. Ich hoffe, uns bleibt noch genug Zeit. Schaut man in die Welt, kann einem angst und bange werden. Es ist wirklich schade, dass du dich gerade jetzt verliebt hast. Nein, es ist nie schade. Nimm deine Verliebtheit mit. Sie trägt dich durch Tag und Nacht. Sie trägt dich auf Händen bis ans Endes deines Lebens. Sind es Tage, Wochen oder Jahre – egal – jede Sekunde der Liebe ist eine gute Sekunde. In der Verliebtheit blühst du auf. Deine Laune ist dementsprechend hell. Mach es dir nicht so schwer. Zwei Seelen, die sich lieben, oder sich gerade zu lieben lernen, finden eines Tages zusammen. Keine Ahnung, ob es in dieser oder einen anderen Zeit sein wird. Hab Geduld, aber überseh nicht deine Chancen. Sei nicht zu schüchtern. Lass sie oder ihn erkennen, dass es dich erwischt hat. Warum etwas vorspielen. Das hast du nicht nötig. Mein Gott, bist du schön, Liebe. Liebe macht schön. Für den anderen magst du blind sein – scheiß drauf. Es ist allein deine Sache, wen du schön findest. Wen du magst. Es spielt keine Rolle, ob dick, ob krumm, ob hager oder gar mager. Liebe ist Liebe. In der direkten Liebe gibt es keine Kompromisse – die kommen erst später. Aufeinander einstellen. Rücksicht nehmen. Vertrauen aufbauen. Ach, was schreibe ich. Das, was ich gerade schreiben kann. Ein guter Freund von mir ist verliebt. Ich wünsche ihm nur das Beste. Ach, wärst du doch nur frei.

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