Bücher aus dem Herzen

Es ist nicht wichtig, wie viele Bücher du geschrieben hast. Es ist wichtig, dass die Bücher, die du geschrieben hast, auf Dauer lesenswert bleiben. Wie zum Beispiel die Bibel. Schreibst du einen Roman, der nicht der Ehrlichkeit entspricht, wird er schon bald in Vergessenheit geraten. Bücher, die aus dem Herzen verfasst wurden, bleiben. Bücher, die aus dem Herzen verfasst wurden, berühren dich. Du vergisst sie nicht. Natürlich könnte man jetzt meinen, jeder Autor schreibt doch aus dem Herzen. Ich glaube, das ist nicht so. „Mucho Guscho“ zum Beispiel ist aus meiner puren Wut heraus entstanden. Ich musste mich von etwas befreien. Mucho Guscho ist ein schlichter Roman geworden. Kann ein Buch, das Mord und Totschlag beinhaltet, aus dem Herzen kommen? Ich frage euch. Wie dreckig und kaputt ist dann das Herz des Autors? Wie kaputt und dreckig sein Denken? Mucho Guscho ist teilweise sexistisch. Zu der Zeit, in der ich es verfasst habe, war ich voller Zorn und Hass. Auch BLOCK fordert mich, weil es ziemlich brutale Szenen in sich birgt. Große Freude hat mir das Buch „weg – die kleine Trilogie“ bereitet. Ich habe versucht, mich literarisch auszuprobieren. Ich kann nicht behaupten, dass mir dies gelungen ist. „F25 Schizoaffektiv“, ist (bis auf ein paar kleine fiktive Eingriffe) die Wahrheit. Ich könnte euch genau sagen, was ich mir ausgedacht habe. Was wirklich der vollen Wahrheit entspricht, sind meine Gedichte. Gedichte, die ruckzuck niedergeschrieben werden, sind zumeist göttlicher Herkunft. Vor allem dann, wenn die Hände während des Schreibens schneller als die Gedanken sind. Die „Jack Daniel’s Gedichte“ sind rein fiktiv. Genauso wie die Kurzgeschichten „Psychische Attacken“. Die Fiktion hat nicht viel mit Herz zu tun. Fiktion ist Kopfsache. Und doch haben mich ein paar wenige „einfache“ Romane sehr gepackt. „Der alte Mann und das Meer“. „Siddhartha“. „Der Alchimist“. „Steppenwolf“. Ach, da sind noch einige mehr. Es gab Zeiten, da habe ich Bücher verschlungen. Ich fand es schade, dass ich nicht noch mehr lesen konnte. Und heute fällt mir das Lesen gar nicht mal so leicht. Schnell werden meine Augen schwer, schnell werde ich müde. Einen Roman zu konsumieren, bekomme ich leider derzeit kaum noch hin. Vielleicht kann ich deswegen auch keinen mehr schreiben. Wie gesagt, bei BLOCK muss ich um jeden Satz ringen. Hingegen fällt es mir federleicht, diese Beiträge zu schreiben. Es wartet eine Menge Arbeit auf mich. Ich fühle es. Ich habe im Gespür, dass schon bald ein Verlag Kontakt zu mir aufnimmt. Ich habe das Gefühl, dass ich kurz davor stehe, Erfolg zu haben. Ich weiß, Gefühle können täuschen und trügerisch sein. Sie haben mich ja auch schon viel zu oft hinters Licht geführt. Dennoch kann ich mit diesem positiven Gefühl sehr gut leben. Es gibt mir Kraft. Kraft und Zuversicht. Glück und Hoffnung. Hoffnung darauf, dass mein Sohn abgesichert ist. Hoffnung darauf, dass wir uns niemals finanzielle Sorgen machen müssen. Aber wie gesagt: Es ist eben doch nur ein Gefühl. Wie oft habe ich schon an den großen Durchbruch geglaubt! Unzählige Male. Wie oft hat es mich schon niedergeschmettert! Aber im Großen und Ganzen ist gerade die Manie, die durch solche Hoffnungen entstehen kann, mein Überleben. Ohne diese Hoffnung, ohne mein Glaube, wäre ich schon längst tot. Ja, ich habe Angst vor der Hölle. Dennoch war die Angst damals vor den Stimmen noch fieser und finsterer. Ich wollte nur noch, dass sie schweigen. Für immer.

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