Abende

Ich schreibe wieder! Endlich, endlich, endlich. Ich meine damit, dass ich jeden Tag am Roman arbeite. 91 Seiten sind es bis jetzt. Vielleicht werden es 120 bis 130. 170 bis 180 Buchseiten. Also ein kurzes knackiges Etwas. Dafür, dass ich schon aufgeben wollte, läuft es geradezu fantastisch. Zurzeit geistert ziemlich viel in meinem Kopf herum. Kein leerer Raum. Kein Klumpen Matsch. Klar, konzentriert und strukturiert. Bisschen angeheitert höchstens manchmal. Doch auch der Wein haut mich nicht aus der Bahn. Ich bin wirklich guter Dinge. Ein tadelloser Tag liegt hinter mir. Und ich freue mich auf die Nacht. Auf meine Träume. Und auf den nächsten Morgen. Es geht in den Wald. Es geht in die Pilze. Schon 5,5 Kilogramm Steinpilze habe ich geerntet. Eine Menge Hexenröhrlinge. Einige Parasolpilze. Wenige Maronen. Zum Würzen Knoblauchschirmlinge. Einen großen Butterpilz. Drei Goldröhrlinge. Und Rotfußröhrlinge, die ich aber meistens stehenlasse. Zudem wachsen im Wald Hunderte von anderen Arten. Die meisten sind mir unbekannt. Ein paar psychoaktive kenne ich noch – die ich aber heutzutage lieber dort lasse, wo sie sich am wohlsten fühlen. — Es regnet gerade. Schön hört es sich an, wie die Tropfen auf den Boden fallen. Das Fenster steht auf kipp, und trotzdem sind in meinem Zimmer 22,1 Grad. War das heute ein wundervoller Tag! So kann es von mir aus stetig weitergehen. Alles schaffen, was man sich vornimmt. Und den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen. So bist du mit dir erfolgreich. Schaff jeden Tag deinen persönlichen Erfolg. Blick am Abend auf den Tag zurück. Zähl nicht auf, was du nicht geschafft hast. Tu das Gegenteil. Du wirst sehen, wieviel dir nach und nach wieder einfällt.

Einen Abend später

Heute Abend kann ich kaum noch geradeaus gehen. Wundervoll. Und mich gehen lassen. Trinken. Eine Flasche Rum mit ML. Leer ist sie.

Guten Abend!

Was passiert ohne Strom? Keine Lebensmittel. Keine Autos. Kein Geld. Kein Flugzeug. Kein Zug. Nichts. Ich werde demnächst noch drei Farbbänder bestellen. Und Kerzen kaufen. Man weiß ja nie. Schreiben bis zum Tod. Wenn möglich. Geht ja meistens nicht. Kopfkrank. Oder bettlägerig. Sabbernd. Nicht mehr sprechen können. Viel zu kraftlos. Ohne Strom bringt es auch nichts Briefe zu schreiben. Brieftaubenhochsaison. Mal abwarten. Abwarten und Rum trinken. Langhaarige Vollbartträger. Stinkend und verkommen und verlaust. Krätze. Tripper. Syphilis. Alles. Straßenschlachten. Mord und Totschlag. Tabak und Hanf anpflanzen. Hecken kilometerhoch. Dann ist vielen alles scheißegal. Zurück zum Ursprung in 2000 Jahren … Schrieb ich einst in irgendeinem Gedicht.

Und schon wieder ein Abend danach. Um 22.00 Uhr

Der Wein. Die Zigarette. Die beinahe stille Kerzenflamme. Das Bild Hemingways an der weißen Wand. Ein Bukowski. Ein Udo. Eine Constanze. Überall Krimskrams. Zettel über Zettel. Hier, im Arbeitszimmer. Nur Worte fehlen gerade. Sätze. Absätze. Vieles ist gedacht. Gesagt. Geschrieben. Verfilmt. Dennoch sprühen manche Menschen vor Ideen, Plänen und Zielen. Zum großen Glück für die Gesellschaft. Langweilig muss dir wirklich nicht sein. — Ich bin bei meiner Frau, bei meinem Sohn, beim Roman, bei der Arbeit und bei mir. Gedanklich natürlich noch bei ganz vielen Menschen, die ich kenne. Immer wieder – und den ganzen langen Tag über. Stille – die Stille der Nacht nutze ich. Für mich. Heute hänge ich allerdings etwas durch. Mir fällt nichts ein, wozu ich mich noch aufraffen könnte. Schade. Doch – ich könnte mich noch unterhalten. Zumindest mit mir selbst. In meinen manischen Phasen gab ich mir einst selbst Interviews. Kommt es dann in der Realität zu einem, kommt alles ganz anders. Und hinterher fallen dir die Details zu deinen Antworten ein.

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