200 Mark

Ich suche für meinen neuen Roman noch immer den passenden Titel. Ein paar wenige Ideen habe ich, aber der Kick ist noch nicht dabei.

Heute gibts für das Wochenende wieder eine Jack Daniels-Story. Viel Spaß beim Lesen.

200 Mark

„Vergiss deinen Kram einfach, okay!“ Es traf mich hart. Ich landete auf dem Rücken und blieb liegen. Er beschuldigte mich, ich schude ihm 200 Mark. Ich kannte den Typ nicht. Groß, breit, stark, zornige Augen, vernarbte Hände. Er ging. – Ich hatte keine Ahnung, was das eben sollte. Eine Frau half mir auf die Beine. Mehr waren nicht da. Wir standen unter der verdreckten Laterne. Die Frau roch nach Parfüm. Es musste so eins oder zwei sein. Sie reichte mir ein Taschentuch. „Soll ich die Polizei rufen?“, fragte sie, während ich mich sauber machte. – „Nee, lassen Sie mal. Aber vielen Dank.“ – „Ich kenne den Mann“, sagte sie. „Der ist Schriftsteller.“ – „Ach ja? Wie heißt er denn?“ – „Arnold Soundso. Er schreibt gute Sachen. Ich mag ihn.“ – „Arnold Soundso kenne ich auch …“ Mir fiel schlagartig ein, dass ich neulich beim Poker verloren hatte. Kurzes Spiel mit zwei Jungs. Ich voll wie ein Fass. Aber ja, er war dabei gewesen. Es stimmte, ich schuldete dem Kerl 200 Mark. Aber was sollte das eigentlich? Ich hatte das Geld bei mir. Der Wurm fraß das Holz woanders kaputt. „Sie kenne ich übrigens auch“, sagte sie. „Aber die Sachen von Arnold Soundso finde ich besser.“ – „So?“ – „Ihre Sachen sind langweilig. Hats alles schon gegeben. Gabs schon vor fünfzig Jahren, oder noch eher.“ Mehr sagte sie nicht. Stattdessen ließ sie mich stehen. Ich hätte gern noch was mit ihr getrunken. Ich ging in die nächste Bar und bestellte mir ein paar Mischungen. Das Leben als Single ist nicht immer schön, dachte ich und schaute mir die Gestrandeten an   .

Mir geht’s heut nicht so gut. Etwas traurig. Nachdenklich. Deprimiert. Unzufrieden. Unglücklich auch. Aber lange noch nicht depressiv für längere Zeit. So schlecht geht’s mir auch nicht. Würde ich noch kiffen und würde es vertragen, würde ich jetzt einen rauchen und wäre glücklich. Mehr braucht mal als Kiffer nicht, nur was zu Kiffen. Okay, noch Süßpeace. Auf Alkohol kann man dann auch verzichten. Ich will mich nicht beschweren. Es wäre Luxusgeheule. Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht   !

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.