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Sitze in meinem Arbeitszimmer, mitten in der Nacht, trinke guten Whisky, lass die Wörter in meinem Kopf sprechen. Sie sagen viel, manchmal zu viel, und manchmal zu wenig. Es ist gut, sie vorbeiziehen zu lassen, ohne ihnen reinzureden. Lass sie wandern, sonst wohin. Wo enden die Gedanken? Wo nahmen sie ihren Anfang? In mir? Und enden sie in mir? Ich habe das Gefühl, sie ziehen nach draußen, nach draußen in die Welt. Ins Unsichtbare. Nicht nach nebenan zu den Nachbarn. Was sollten sie auch damit anfangen? Oft helfen sie ja nicht mal mir weiter, im Gegenteil, sie machen einen fertig. Die eigenen Gedanken können krank machen. Was sonst? Klar, der Körper hat seine Schwächen und Macken. Aber psychisch krank wird man durch die eigenen Gedanken. Durch zu viele. Kummer. Furcht. Traurigkeit. Hoffnungslosigkeit. Stress im Kopf. Alles zu schnell, zu rasend. Die Arbeit. Die Familie. Selbst die Freunde werden zu Feinden, gerade die, die man am meisten liebt, kann man schnell hassen. Man sollte sich an die schönen Tage mit ihnen erinnern. Rufen Sie alte Freunde an. Bitten Sie sie um Verzeihung, wenn es sein muss. Alte Freundschaften sind die besten. Halten Sie daran fest. Öffnen Sie aber auch Ihre Augen für was Neues. Auch ihr Herz. Öffnen Sie es. Es gibt so viele freundliche Menschen. Manche aber sind zu freundlich. Die können schnell nerven. Ja, zu viel Freundlichkeit nervt. Da ist oft Falschheit dabei. Die Freundlichsten wird man dann nicht mehr los. Sie haften an einem wie feuchter Dreck am Schuh. Schütteln bringt nichts. Sie kleben weiter an einem. Die Schuhe kann man wegwerfen … Scheiß drauf. Mir reichen ein paar wenige Freunde. Und ein paar Kumpels zum Spaß haben. Pflichttreffen. Pflichtbesuche sind zu meiden, unbedingt. Habe ich oft genug gemacht. Was für ein Energieaufwand! Was für eine Zeitverschwendung! Dann lieber allein sein, bei einem Glas guten Whisky und einer fantastischen Zigarre. Und wenn mir dann noch was einfällt, was ich schreiben kann, ist alles gut. So ist das Leben auszuhalten   .

Auch wenn Sie mir besser fernbleiben sollten, freue ich mich trotzdem über Kommentare.

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