Schöne Scheiße

Es geht mit dem Roman wundervoll voran. Nächste Woche werde ich weniger Zeit finden, da ich meiner Mutter beim Renovieren behilflich bin, nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber auch nicht so tragisch, dass ich nein sagen kann. Ich freue mich ja, wenn sie sich freut. So ist das mit der Freude: Wenn man einem Menschen eine Freude macht, freut man sich doch selbst auch. Ich mache meinem Sohn meinetwegen mit einem Eis eine Freude, er freut sich, und ich freue mich, weil er sich vor Freude kaum noch einkriegt. Ich habe festgestellt, dass wir uns viel, viel zu wenig freuen, denn in Wirklichkeit können wir uns über jeden Tag, an dem wir aufwachen, freuen. Es ist doch keine Selbstverständlichkeit, dass wir auf einer so wunderschönen Erde leben dürfen, das Leben ist für jedes Lebewesen ein einzigartiges Geschenk. Ich weiß: Blablabla … Ach ja, manchmal überkommt es mich eben, aber ich halt ja schon meine Fresse, denn mir ist auch klar, dass es genug beschissene Dinge auf der Welt gibt. Es gibt ja soooo viel Scheiße, massenhaft, unendlich viel, man weiß gar nicht mehr, wohin mit dem ganzen Unrat, den man jeden Tag zu sehen und zu hören bekommt, er hängt einem schon aus den Ohren raus, so ne verschissene Scheißscheiße. Wenn man zum Beispiel krank ist, ist alles beschissen, und überhaupt, oft genug die Maloche, die einem die Knochen und die Seele kaputtmacht, der Zwang, der oft dahintersteckt, nicht das im Leben tun zu können, wozu man Lust hat. Schöne Scheiße, oder? Und wenn man genau aus diesem Grund anfängt zu saufen, wird es auch nicht besser. Auch das noch! Aber ehrlich gesagt, kann ich mich nicht beklagen – na und -, muss mir deswegen immer die Sonne aus dem Arsch scheinen? Ich glaube nicht. Genug jetzt. Ich komme momentan nicht gut nach mit dem Blogschreiben, aber hier das Wochenend Jack Daniels-Gedicht:

GANZ EIGEN

Ich hänge an dir, dein Geschmack ganz eigen, ungewöhnlich eigen, anders eigen als Mösen. Braun, schwarz, weiß, elegant, schlank, schwer und leicht, leicht und schwer. 70 cl / 40 % – Tennessee Whiskey. Ich häng an dir, du hängst an mir, wir gehören zusammen  .

Schön, oder? So, ich setze mich jetzt an den Roman, und ganz vielleicht verlängere ich diesen Artikel nachher noch, mal sehen.

Hier bin ich wieder. Donnerstagabend 22 Uhr. Fast nüchtern, nur das Dopamin durch ne Zigarre gepuscht. Na ja, und zwei Gläser Wein für die Inspiration, damit ich hier was zustande kriege. Soll nicht heißen, dass es gut wird, was ich schreibe. Wenn es gut läuft, bin ich morgen mit dem Roman durch, sobald dann die Tintenpatrone für meinen Drucker eingetrudelt ist, drucke ich ihn aus und überarbeite ihn noch einmal. Dann lesen ihn meine liebe Frau, der Schauspieler, Hörbuchsprecher, Musiker und Autor Jean Coppon, und wahrscheinlich die fantastische Künstlerin Constanze P., drei Personen also, auf deren Meinung ich sehr viel wert lege. Die Meinungen meiner späteren Leser sind mir natürlich nicht weniger wert, aber es bringt nichts, das Skript gleich zehn Leuten auf einmal zu lesen zu geben, dann komme ich mit den vielen Kritiken nicht zurecht. Alles schön langsam und nach und nach. — Da mir meine Mutter 1000 Euro leiht, kann ich aus einem Skript ein gedrucktes Buch machen. Ich bin mir noch immer nicht sicher, welches es sein wird. „weg“ wäre schon cool. Zum Verkauf würde sich wahrscheinlich „Im Wahn der Zeichen – Der Roman“ besser anbieten. Oder eben das neue Ding. „weg“ würde ich auf jeden Fall noch einmal überarbeiten, denn ich meine, so langsam meinen Schreibstil gefunden zu haben. Dank Philippe Djian und dank Paul Auster. Ich müsste unbedingt auch wieder Hemingway lesen, Fiesta ist die Offenabrung eines einzigartigen Stils, da kommt kaum was von heute mit, finde ich jedenfalls. Ich werde mir ne alte Auflage besorgen, eine, in der nicht so viel verfälscht wurde, am besten eine von den ersten. Mal sehen, was ich kriegen kann. Ja, ich werde „weg“ auf jeden Fall noch einmal anpacken, wenngleich ich schon dachte, es sei fertig. Das sind immer gleich drei bis Sechsmonats-Projekte, nichts also, was in ein paar Wochen abgeschlossen ist. Es ist nicht so, dass ich Angst vor was Neuem habe, aber das alte muss zu über neunzig Prozent abgeschlossen sein. Sagen wir, Anfang nächsten Jahres fängt eine völlig neue Geschichte an, ein auf jeden Fall realistisches Ziel. Ich merke, dass ich zurzeit sehr gut im Training bin, ich kann mich länger als zwei oder drei Stunden konzentrieren, zwar mit kleineren Pausen zwischen, aber immerhin, vor einigen Monaten hat das noch nicht geklappt. Jetzt zum Beispiel bin ich in einem Zustand, der mich stundenlang weiterschreiben lassen würde, diesen Artikel zumindest … Prost! — Ich müsste im Bett liegen, zu oft halte ich mich an den Spruch: Wenn es am schönsten ist … Es ist gerade wunderschön, jetzt hätte ich die pure Lust, eine Schallplatte aufzulegen, fünf habe ich ja schon wieder in meiner Sammlung. Wenn ihr mir also was Cooles schenken wollt, dann gern eine LP oder Single, die euch gefällt. Komm, ein Gläschen geht noch, ich habe zwar meiner Frau gesagt, dass ich um halb elf in den Federn bin, aber es kommt immer wieder vor, dass man einen Plan einfach nicht einhalten kann, nicht wahr. Jaja, ich weiß, morgenfrüh wird sich das rächen, ich nehme mir dann auch wieder vor, spätestens um Viertel vor zehn im Bett zu liegen, na klar, und so weiter und so weiter. Ich halte nicht viel von Prinzipien, wie ihr wisst, wenn ihr den Blog von Anfang an aufmerksam gelesen und ein sehr gutes Gedächtnis habt. Auf jeden Fall hab ich das schon erwähnt. Jeden Tag ändert sich alles, es kommt immer anders, als man denkt. Und überhaupt, was soll denn der ganze Fierlefanz mit den Prinzipien hier und da! Offen sein für Neues, für neue Ideen und Pläne, nicht immer am Alten festhalten, Veränderungen sind angesagt, das ist es, worauf es ankommt, Langeweile macht dumm, ehrlich. Und fernsehn macht garantiert nicht schlau. So, ich bin jetzt knülle. Wie schön. Ab morgen trinke und rauche ich nicht mehr. Ja klar. Machts gut, liebe Leute. Bis zum nächsten Mal. Gute Nacht   !

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