Mir scheint die Sonne aus dem Arsch

Meine Laune ist heute tadellos. Das Fenster in meinem kleinen Zimmer steht auf kipp, die Sonne scheint, der leichte und kühle Wind weht herein und lässt mich seine Frische spüren. Ich bin ausgeruht und fühle mich glasklar in meinen Gedanken. Eine Zigarette und ein Glas Wein versüßen mir den sowieso schon so süßen Tag. Herrlicher geht kaum. Gleich setze ich mich in meinen Wagen, drehe Westernhagen auf und freue mich meines Lebens. Natürlich darf die Sonnenbrille nicht fehlen. Niemals bleibt die Laune gleich. Es gibt Tage, die sind weniger gut. Um ehrlich zu sein, sind sie beschissen. Doch die Abwechslung unserer Launen und unserer Gefühle macht das Leben aus. Langweile darf nicht aufkommen. Der Austausch zwischen uns Menschen ist das Größte überhaupt. Ja, ich werde heute Abend meine Stammkneipe besuchen und ein Bier trinken. Oder einen Whisky. Oder einen Rum. Ihr könnt mich heute alle am Arsch lecken, am liebsten würde ich vor Glück schreien.

Mit meinem Gedichtband geht es gut voran. Ich schätze, dass es nur noch 50 bis 70 Gedichte sind, die ich überarbeiten werde. Dann wird natürlich zigmal gegengelesen. Mir scheint die Sonne aus dem Arsch, sosehr, dass du es selbst nicht ertragen könntest. Du würdest dich fragen, was los ist. Ich kenne das seit Jahrzehnten mit den hypomanischen Phasen – besser und herrlicher geht nicht. Mir doch egal, ob ich morgen wieder etwas durchhänge. Oder nachher. Was will nachher von mir? Was will morgen von mir? Das Jetzt zählt. Am besten ich rufe in solchen schönen Momenten niemanden an, um mich nicht versehentlich runterziehen zu lassen. Nachher geht es meinem Telefongegenüber noch schlecht. Nee, bloß nicht. Meine fantastische Laune gehört mir. Nur mir. Schau doch mal raus. Geh doch mal raus. Es duftet nach Frühling. Hör den Vögeln zu. Schau den Wolken hinterher. Schließ deine Lider und richte dein Haupt zur Sonne. So, schon habe ich die Schnauze voll. Es treibt mich nach draußen. Ach ja. Ach ja.

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