Maiwochenende

Guten Morgen!

Es ist halb zehn am Sonntag. Meine Laune ist gut. Ich fühle mich klar und ausgeruht. Ein sonniger Tag liegt vor uns. Gestern habe ich angegrillt – einfach wundervoll. Um halb zwei bin ich mit einem Freund verabredet, wir werden durch den Gehrdener Wald spazieren. Ganz in Ruhe, ganz in die schöne Unterhaltung versunken. Wenn du heute noch nichts vorhast, verabrede dich. Natürlich liegen auch noch einige Hausarbeiten an, womit ich nach diesem Blogbeitrag beginne. Pflichten sind da, um sie zu erfüllen. Wichtig wäre es, mit Freude die Dinge anzugehen. Nachdem du einige davon geschafft hast, gönn dir eine Belohnung. Mach dir einen Kaffee oder Tee und lehn dich zurück. Hast du schon gefrühstückt? Back dir ein Brötchen auf, steck ein Toastbrot in den Toaster, genieß die Marmelade oder den guten Honig. Die Kleinigkeiten machen das Leben aus. Denk währenddessen nicht schon daran, was danach kommt, sei ganz im Hier und Jetzt. Genieß jedes Abbeißen, genieß den süßen Geschmack. Du frühstückst nur für dich. Wenn dir danach ist, leg eine Platte auf, die du schon lange nicht mehr gehört hast. Greif zum Telefonhörer und versuch dich zu verabreden. Lass frische Luft in dein Zimmer. Zieh das Rollo hoch – die Helligkeit wird dich erquicken. Höre im Wald den Vögeln zu. Vielleicht siehst du sogar ein Eichhörnchen oder ein Reh. Herrlich ist es auch, sich aufs Rad zu setzen und durch die Eilenriede zu radeln. Der Maschsee ist ebenfalls ein Geschenk für jeden Hannoveraner. Hast du etwas Geld übrig, gönn dir ein Frühstück in einem Café. Sei nicht geizig. Lächele für dich. Vielleicht ist heute auch auf dem Faustgelände Trödelmarkt. Bestimmt findet irgendwo in der Region ein Kunsthandwerkermarkt statt – informier dich. Dir bleiben noch zig andere Möglichkeiten, dir einen sinnvollen Tag zu gestalten. Versuch aus der Depression herauszukommen. Bist du gerade melancholisch, mach fröhliche Musik an. Tanz für dich, und wenn es auch nur fünf Minuten sind. Ich kann es nur wiederholen: Wechsel die Perspektive. Versink nicht in Selbstmitleid. Hast du schon dein Antidepressivum genommen? Mach dir nichts draus, Millionen von Menschen leiden an dieser fürchterlichen Krankheit und sind sich behilflich. Wärest du herzkrank, müsstest du auch täglich ein Medikament nehmen. Akzeptiere. Ich schreibe dies alles aus eigener Erfahrung, wie du weißt. Sobald ein Lichtblick da ist, zögere ihn hinaus. Zerr von ihm. Ich werde jetzt eine alte Scheibe von Marius starten, mir die Zähne putzen, duschen, einen Spritzer Parfüm auflegen, Wäsche waschen, eine Zigarette rauchen … Und dann? Mal schauen. Nicht zu weit nach hinten gucken. Ich freue mich sehr darüber, heute einmal in den Tag hineinleben zu können. Meine Frau ist mit meinem Sohn unterwegs. Das bedeutet, sturmfrei. Ich kann tun und lassen was ich will. Bis eben auf die kleinen Pflichten, die ich mir selbst auferlegt habe. Große Lust hätte ich, einen Podcast aufzunehmen. Zwei Ideen schwirren in meinem Kopf herum. Die eine Idee ist es, mit meinem guten Freund A. über unsere hellen und dunklen Seiten zu plaudern, zu sprechen, zu philosophieren. Die andere Idee betrifft mich allein. Sie ist mir gerade in diesem Augenblick gekommen. Und zwar erscheint es mir ein (ob es ein guter Plan ist, weiß ich noch nicht, dafür ist die Idee zu frisch) Plan zu sein, einige Blogbeiträge zu lesen. Auch die, in denen ich hypomanisch, manisch, psychotisch gewesen bin. Ich werde nachher mit Dietmar im Wald darüber sprechen.

Nun bleibt mir noch zu schreiben, dass ich euch einen schönen Sonntag und erst recht einen entspannten und sonnigen 1. Mai wünsche!

Henning

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