22.00 Uhr am Montagabend.
Ich weiß noch nicht, ob mir heute Abend etwas einfällt. Ein wenig Musik im Hintergrund wäre vielleicht vonnöten.
Noch immer geht es mir gut. Ein schöner Tag neigt sich dem Ende. Jeder Mensch hat hin und wieder miese Sekunden, Minuten, Stunden … Ich liebe die Melancholie. Die Depression hingegen hasse ich. Sie ist nicht meine Freundin. Und doch musste ich lernen mit ihr umzugehen. Immer wieder schleicht sie sich in meine Seele. Und hat sie mich gepackt, denke ich: Mein Gott, jetzt bin ich wieder depressiv geworden. Warum? Doch kann es sein, dass es mir ein paar Stunden nach diesen Gedanken wieder normal geht. Das Leben ist ein einziges großes Weltwunder. Wie glücklich ich in diesen Minuten nun gerade bin, ist ein einmaliges Geschenk. Pünktlich zwischen halb elf und elf gehe ich zu Bett und stehe morgens gegen sechs gutgelaunt auf. Zuerst einen Kaffee mit Zigarette. Doch nicht mehr lange. Dermaßen freue ich mich auf den 13.06. – von diesem Tag an werde ich Nichtraucher sein! Ich habe so richtig Lust drauf nicht mehr süchtig zu sein. Was soll der Scheiß, als Schriftsteller muss man rauchen? Nichts als die Freiheit zählt. Leicht reden kann ich jetzt natürlich noch. Und leicht schreiben. Ich trage ein Lächeln auf meinen Lippen. Ich denke an die reinen Gerüche. Ich denke an eine freie Lunge. Ich denke daran, tief ein- und ausatmen zu können. Ich möchte lachen. Ich möchte feiern. Dieses Mal wird es mir gelingen!
22 Uhr 21.