Regen fällt. Und doch scheint die Erde stillzustehen. Wie meine Gedanken dann und wann. Das einzige Geräusch um mich herum verursachen die Tropfen. Es ist dunkel, neun Uhr. Ich sehe nicht, wie sie den Boden berühren. Wie sie verschwimmen. Ich höre in mich hinein. Bin bereit für das Gebet. Das Schreibgebet. Bevor ich schreibe, spreche ich. Auch spreche ich den vorherigen Satz nochmal. Er gleitet mir aus dem Mund. Verpufft in der Luft. Unsichtbar. Und vielleicht, wir wissen es nicht, in geballter Kraft. Vielleicht kommt er bei dir an. Oder bei dir. Vielleicht sprichst du ihn gar aus. Gibst ihn weiter. Aus einem Gedanken werden ganz viele. Manchmal mischen sich Gedanken ein, die schnell wieder verschwinden sollen. Du hörst sie nicht. Du siehst sie nicht. Du denkst sie. Weiche. Geh zurück auf deinen philosophischen Weg. Und höre dem Regen zu. Du bist ein einfacher Mann, sagt er. So einfach wie jeder und alle. Nichts Besonderes. Zack – und tot. Ein Regentropfen. Unzählige Regentropfen. Unzählige Seelen müssen es sein. Überall. Warum sollte es nicht Hunderte Erden geben? Wieder die gleiche Zeit. Wieder achtzig Jahre. Die gleichen Daten. Und wieder und wieder. Die Erde ist die Hölle. Die Erde ist das Paradies! Die Natur ist perfekt. Die Erden sind perfekt. Die Seelen sind individuell. Wenn du scharf denkst, wird der Regen stärker. Die Tropfen prasseln in diesen Minuten für dich. Für dich und mich. Du faltest die Hände. Und wieder mischen sich Gedanken ein, die ich nicht hergebeten habe. Ich bin allein. Wir sind zu zweit. Immer. Immer und immer. Längst hast du dir die Magie einverleibt. Längst bist du schon drüben. Und ich auch. Geist und Seele – sind bereit – jederzeit. Schade um den Körper. Ich habe ihn ganz gern mit mir herumgetragen. Lächele in mich hinein. Dein Lächeln berührt dein Herz. Es kann auch Spaß machen, einen Gedanken, der angeflogen kommt, weiterzudenken. Weiterzuspinnen. Ihn zu vergrößern. Ihn ausufern zu lassen. Ebenso kannst du Zeichen folgen. Das heißt nicht, dass du loslaufen musst. Musst du nicht. Habe ich schon getan. Ja. Wie frei ich gerade bin. Der Wind wird stärker, der Regen dünner. Ich liebe es, auf meiner Terrasse zu sitzen.
Die Liebe steht vor der Intelligenz. Die tiefschwarze Krähe fliegt dem matten grauen Himmel entgegen. Krächzend. Ich höre die Vögel, sehe sie aber nicht. In der Nacht hat es geregnet. Es ist neun Uhr am Morgen.