Meine Fantasie ist in Schutt und Asche zerbröselt. Nur noch ein kleiner Rest glüht an der Oberfläche. Ein Rest, der derzeit kein Feuer zum Lodern bringen kann. Und wenn doch, mal kurz, beginnt es gleich zu regnen. Die Tropfen legen sich auf die Glut und bringen sie ganz und gar zum Erlöschen. Schade. Meine Träume hingegen sind bunt und wild, voller Fantastereien. Zumindest sind mir diese geblieben. Was für eine Freude! Meine irrealen Tagträume sind mir leider ebenfalls abhanden gekommen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, von der Schreiberei jemals leben zu können. Auch schade. Denn gerade diese Fantasie hat mich stets gepusht. So lebe ich also weitgehend in der Realität. Keine hypomanische Phase ist in Sicht. Eine Depression dafür schon. Vor ihr habe ich Angst. In einer Depression bin ich zu kaum etwas in der Lage. Weder zum Arbeiten noch zum Schreiben. Auch der Haushalt bleibt auf der Strecke. Alles ist anstrengend. Zum großen Glück konnte ich mich bis heute stets um meinen Sohn kümmern. Egal, ob hypomanisch, manisch oder depressiv – für ihn habe ich immer funktioniert. Das Wort „funktioniert“ ist es ein ziemlich blödes Wort, doch manchmal fällt mir kein Passenderes ein. Ein einfaches Leben kann ein gutes sein. Nur langweilig sollte es nicht werden. Langweilig wird es, wenn man sich nicht mehr zu beschäftigen weiß. Schwer wird es, wenn einem alles schwerfällt. Wenn du dich zu nichts mehr aufraffen kannst. Davor habe ich Angst. Ich kann mich nicht zum Schreiben zwingen. Das Verlangen ist da. Immer. Doch kann ich mir nicht vorstellen, dass mir in nächster Zeit ein Roman gelingt. So werde ich also meine Bücher ein weiteres Mal überarbeiten und als E-Books ins Netz setzen. Ich habe den Anspruch, sie zu perfektionieren. Was ohne Lektorat jedoch kaum möglich sein wird.
Ich wünsche euch einen schönen Ostermontag
Henning