Das wünsche ich euch

Guten Abend und frohes neues Jahr! Bleibt gesund, raucht und trinkt genauso viel wie immer, macht Sport oder auch nicht, bleibt wie ihr seid oder ändert euch, alles egal, Hauptsache ihr seid zufrieden! Von Glück will ich gar nicht sprechen. Wer ist wirklich glücklich? Und wenn man mal glücklich ist, für wie lange? Ein Augenblick reicht schon, er reicht für ein paar Tage. Zufriedenheit ist alles, was der Mensch braucht. Zur Zufriedenheit gehört ein Dach über dem Kopf, zu essen und zu trinken, wenn es geht, eine schöne Umwelt, sauberes Wasser, ein paar gute Freunde … Einige Dinge, die einen erfüllen, vielleicht ein schöner Beruf, ein Hobby usw. Gespräche sind wichtig, mir jedenfalls, sich nicht von den Medien verblöden lassen, soweit das überhaupt noch möglich ist. Blöd ist, wenn man von etwas abhängig ist, ich meine, wenn man nach was süchtig ist. Nahrung braucht der Mensch, Zigaretten und Alkohol nicht. Ich schon. Cigars und Alkohol jedenfalls. Und wenn schon. Ich bin nicht aggressiv, werde nicht ausfallend, schon gar nicht bösartig. Nur in manchen Texten vielleicht, aber das bringt mir auch wiederum Freude, na ja, eher Befriedigung. Habe ich am Tag was geschrieben, bin ich zufrieden. Meistens jedenfalls. Es könnte natürlich oft mehr sein. Was mich nach wie vor unszufrieden macht, sind die Medis, die mich sedieren, müde und schlapp machen. Es bringt aber nichts, sie nicht zu nehmen, dann gehts ab in die Klapse, dann bricht alles wie ein Kartenhaus zusammen. Oft genug habe ich’s erlebt. Dann fängt alles wieder von vorn an, selbst einkaufen zu gehen, muss man neu lernen. Man fühlt sich nach einer Psychose und nach der Entlassung aus der Klinik wie ein kleines unmündiges Kind. Man kann froh sein, wenn man noch ein paar soziale Kontakte pflegt und essen kann. Alles ist anstrengend, das Leben als Psychotiker ist nicht leicht. Mir gehts aber gut, ich gebe meinem Tag so gut wie möglich Struktur, ich brauch euch jetzt nicht schon wieder aufzuzählen, wie mein Tagesablauf meistens aussieht. Auf jedenfall sind die Tage zu kurz, viel, viel zu kurz, die Zeit rennt vorbei wie sonst was. Man kommt nicht hinterher. Jetzt ist es schon halb zwölf in der Nacht, gleich gehts ins Bett. Noch etwas lesen und ein paar Tagebucheinträge. Zum Beispiel, dass mein Sohn den ersten Wackelzahn hat. Das ist doch schon mal was. — Meckert nicht über alles, regt euch nicht so sehr auf, es bringt euch nur schlecht drauf. Und wenn ihr meckern müsst, dann ändert etwas, versucht es zumindest, sagt nicht nur, was soll ich denn schon machen. Jeder kann verändern, wenn er will. Als erstes sich selbst. Gebt nicht immer allen anderen die Schuld für eure miese Laune. Klar, es gibt viel zu viele Menschen, den geht’s beschissen. Aber ehrlich mal – auch dir? Oder dir? Zumindest habt ihr ein Handy oder einen PC und könnt diesen Artikel lesen, vielleicht dabei noch was essen und trinken. Warm ist es auch, obwohl Winter ist. Oder musst du frieren? Lebst du in einem Zelt, so wie Millionen andere? Sicherlich ist jedem Menschen schon was Schlechtes widerfahren, auch Dinge, über die man vielleicht nicht hinweg kommt. Dann nutz die guten, die schönen Augenblicke, lass dich von der Sonne blenden. Lass dich anstrahlen. Lies ein gutes Buch, schau dir einen Film an, der dich begeistert. Muss ja kein Horrorfilm sein. Besser ein Naturfilm. Such ein nettes Gespräch, oft reichen ein paar Sätze, baust du andere Menschen auf, baust du dich sebst auf. Weil du weißt, dass es besser geht. Versink nicht in Selbstmitleid, sauf nicht, weil alles scheiße ist. Frustsaufen ist der aller größte Scheiß. Versuchs doch lieber mal mit einem Joint. Würde vielen Leuten gut tun. Anderen natürlich nicht. Oder mach Yoga, sonst einen Sport, spiel Schach. Dreh dir eine. Schneide die Zigarre an und nimm dir Zeit zum Telefonieren. Erwarte nichts von anderen, du musst selbst aktiv sein. Hör dir keinen esoterischen Schwachsinn an, wie diesen hier. Der aber wahr ist. Da gibt es in der Tat ganze Bücher und Workshops drüber. Einen ganzen Indsutriezweig. Hör nicht auf mich. Ich bin nur Gott in meinen Psychosen. Hab ich aber auch keine Lust mehr drauf, ist viel zu anstrengend. Es gibt genug Möchtegern-Götter. Sektenführer. Gurus. Wichser. Scharlatane. Auch in der Politik, gerade in der. Zu viele suchen nach einem neuen Führer, diese armen Kreaturen sind so armselig und minderwertig. Sie sollen lieber auf sich selbst hören, auf ihr Herz, wenn möglich dabei auch noch auf ihr unverkorkstes Gehirn. Macht Liebe. Vögelt rum, wenn ihr Singles seid. Was ist dabei. Seid nicht immer so moralisch, sind viele Katholiken ja erst recht nicht, waren sie auch nie. Pfarrer, Priester, so viele Kinderficker. Die Wahrheit will keiner hören, da soll man noch die Worte verschönern. Aber wenn ein Schizophrener, der Stimmen hört, eine Frau vergwaltigt, dann ist das viel dramatischer. Na ja, für alles soll man ja sowieso Verständnis haben. Nein, soll man nicht. Man darf sich aufregen, ist erlaubt, aber ohne wen anders zu verletzen. Verbal oder körperlich, beides ist verboten. Freundlichkeit. Scheiß drauf! Macht das Beste draus, ehrlich, das meine ich ernst. Lass dich nicht zu sehr beeinflussen von da draußen. Bleib dir treu, gehe deinen Weg mit Würde. Du darfst auch ruhig ein bisschen stolz sein, aber bitte nicht auf dein Land, denn du hast einfach Glück oder Pech gehabt. Du bist nichts Besonderes. Schon gar nicht, weil du Benz oder VW fährst. Hitler fuhr beides. Wenn du ein Bild gemalt hast, das dir gefällt, darfst du stolz drauf sein. Wenn du deine Arbeit gut erledigst hast. Wenn du deinem Kind oder irgendeinem Menschen einen helfenden Ratschlag mitgibst. Freu dich drüber. Gib nicht an. Ich, ich, ich … alle reden immer über sich … ich auch, ja klar. Ist so meine Art. Und deine? Und hör auf, ständig beschissene Witze zu erzählen, die so unwitzig sind. Wenn du unsicher bist, tu was dagegen, mach was, was du gut kannst. Hast du nichts, such dir was. Lächele. Lächele dein Spiegelbild mal an, wünsch einem Menschen einen Guten Morgen. Du hast nichts zu verlieren, kannst nur gewinnen. Das wünsche ich euch für 2018, und noch viel mehr. Aber zuerst Zufriedenheit. So, schade, aber ich muss ins Bett, es ist zwölf. Bis bald,

euer Weltschriftsteller   !

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