Wie geht es dir? Willst du eh nicht hören

Schneeregen, grauer Himmel – das Wetter wie meine Stimmung. Trüb. Leere im Kopf. Motivationslos. Energielos. Still. Ganz still. Depressiv. Ein leerer Raum im Innern. Lustlos. Wann zum letzten Mal richtig gelacht? Schon ein wenig her. Faulheit. Und doch nicht ins Bett wollen, nicht den ganzen Tag verdösen. Raus aus der Mühle! Das Leben geht weiter. Immer weiter. Interesselos. Keine Lust auf einen Film, keine Lust auf ein Buch. Jeder Tag ein neuer Versuch. Keine Lust auf Unterhaltungen. Nichts interessiert mich wirklich. Keine Lust aufs Leben. Irgendwie auch traurig. Bloß nicht in Selbstmitleid ersticken. Nicht in den hohlen Gedanken versinken. Still. Ganz still. Lautlos wie der Schnee. Kein Tanz. Ach, wäre es jetzt nicht vielleicht ganz schön, in einem Kreis von netten freundlichen Menschen zu sitzen, nur um ihnen zuzuhören, ihnen zu lauschen? Ich weiß nicht. Die Psyche manchmal so schwach. Wie geht es dir? Nicht so gut. Wieso? Was ist los? Bin depressiv. Warum? Du hast doch alles. Und dann wird nur noch Schwachsinn gelabert. Und dann wird sich zum Lachen gezwungen. Und du willst nur ganz schnell wieder auflegen, bereust, dass du rangegangen bist, oder noch schlimmer, selber angerufen hast. Du wusstest es schon vorher, dass du keine Lust hast. Ruf lieber an, wenn es dir gut geht. Dann teil deine gute Laune. Teil nicht deine Traurigkeit mit Idioten. Idioten sind für die gute Laune zuständig. Ich will keinen sehen. Fast keinen. Und die Frage: Wie geht es dir?, will ich nicht hören. Beschissen. Es geht beschissen. Schlecht. Dass es dir schlecht geht, ist schwerer auszusprechen, als dass es dir gut geht. Oder einigermaßen. Haushalt. Einkaufen. Dies und das – alles fällt schwer. Die Augen fallen zu. Der Kopf ist schwer. Der ganze Körper. Jaja – das wird schon wieder. Na klar. Ich weiß es selbst. Brauchst du nicht zu erwähnen. Kann ich momentan nicht gebrauchen. Auch keine Ratschläge. Die Tiefe. Nicht Tiefgründigkeit. Da ist nichts von da. Nichts erreicht mich. Es könnte so einfach sein. So leicht. Federleicht. Wenn die Psyche gesund wäre. Ist sie aber nicht. Angeknackst. Frag nicht, wie es mir geht. Nerv mich nicht. Du willst es eh nicht hören. Es dreht sich nicht alles um dich. Du bist nicht der Mittelpunkt. Ja, doch, für dich schon. Jeder ist für sich der Mittelpunkt. Irgendwie schon. Alles geht von uns aus. Wir strahlen – oder eben auch nicht.

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