Zum ersten Mal antwortete ich auf die Frage: „Und, was machst du jetzt?“ mit: „Ich bin Schriftsteller!“ Klar, als nächstes kam die Frage nach dem Verlag. „Hab ich selbst veröffentlicht …“ Ach so, na dann, kann ja dann nicht so toll sein …
Ab wann bitte darf man sich denn Schriftsteller nennen? Ist man erst Schriftsteller, wenn man von seiner Schreiberei leben kann? Man darf sich ja auch erst dann Geselle oder Meister nennen, wenn man die entsprechenden Prüfungen bestanden hat. Prüfungen musste ich in meinen Psychosen massenhaft bestehen. Also um ein Gott zu werden, braucht man Wahnvorstellungen, da muss man hart dran arbeiten. Und dann die Prüfungen, die Tests. Es reicht nicht zu sagen: „Hey, ich bin Gott!“ Nee, das Gefühl dazu muss stimmen. Der wirkliche Glaube. Nein, mehr: Die Überzeugung. Das Wissen. Zweifel? Fehlanzeige.
Jetzt sieht´s natürlich anders aus. Ich bin ein ziemlicher Normalo. Aber dennoch: Wir alle sind göttlich. Jeder Mensch trägt das Göttliche in sich. Dem einen ist es bewusst, dem anderen nicht. Ach, was soll der Scheiß! Ich bin kein Moralapostel, oder ein Missionar. Ich bin ein durchgeknallter Normalo – zum Glück – denn ein normaler Normalo will ich schon mal gar nicht sein. Laaaaangweilig.
Wecker, Aufstehen, Arbeiten, Feierabend, Einkaufen, Abendbrot, Fersehn. FERNSEHN. Alles andere ist in Ordnung – muss sein. Aber FERNSEHN, jeden Abend die gleichen Serien, um die gleiche Uhrzeit … Immer wieder.
Viel Spaß noch !