Nach wie vor ist mein Leben zurzeit ziemlich öde. Langweilig. So normal. Ohne Magie. Ohne Impulse zur Kreativität. Mich sehnt es jedoch auch nicht nach einem richtigen Kick. Nur ein wenig mehr Fantasie wäre schön. Und mehr Energie zu haben, um am Roman weiterzuarbeiten. Es ist nicht immer ganz einfach den Zustand zu akzeptieren, der gerade angesagt ist. — Nein, ich langweile mich nicht, es gibt genug zu tun. Es sind aber die Dinge, die gemacht werden müssen. Momentan fühle ich mich gar nicht wie ein Schriftsteller. Wie fühlt sich denn ein Schriftsteller? Er ist eins mit der Geschichte, die er gerade verfasst.
Mir ist danach, euch ein paar Zeilen zu schreiben.
Es gibt Menschen, die sich das Leben viel zu schwer machen. Menschen, die philosophieren und reden und reden und reden. Alles, was in drei Sätzen ausgedrückt werden kann – zerreden. Menschen, die alles ausdiskutieren müssen, nerven mich an. Dabei muss das Leben gar nicht allzu kompliziert sein. Ich mag die Einfachheit. Das Unkomplizierte. Ich mag zu sagen: Ich liebe dich! Und ich mag es, die Liebe zu dir zu fühlen. Ich mag es auch, deine Liebe zu mir zu fühlen, zu spüren, zu wissen. Ich mag es, an Gott zu glauben. Ich mag es, an das Schicksal zu glauben. Ich mag es zu sagen: Es gibt keine Zufälle. Ich möchte Menschen meiden, die mir nicht guttun. Warum sollte ich mich mit ihnen treffen? Ich habe keine Lust mehr, mich mit Menschen zu verabreden, bei denen ich das Gefühl habe, dass nur ich gebe. Menschen, die einen aussaugen, sollen mir gestohlen bleiben. Keine Pflichttreffen mehr. Ich sehne mich danach, einen einfachen Roman zu schreiben. Das Thema darf natürlich durchaus schwer sein. Doch die Sätze sollen mir leicht von der Hand gehen. Vorhin sind mir sogar (seit langer Zeit wieder) ein paar wenige gelungen. Was mir leider fehlt, ist Energie. Ich bin so verdammt müde. Ich könnte stundenlang schlafen. Ich möchte endlich in Bewegung kommen. So nehme ich mir wieder einmal vor, ausgedehnte Spaziergänge machen. Ganz langsam. Ganz in Ruhe. Mit ganz viel Zeit. Zum Glück gelingt es mir, die wundervolle Natur um mich herum wahrzunehmen. Morgens das Vogelkonzert. Tagsüber die wärmenden Sonnenstrahlen. Die ersten blühenden Magnolienbäume. Die Gänseblümchen auf unserem Rasen. Die Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Ich mag den Rundumblick. Ich liebe den gelben Löwenzahn. Die Osterglocken und Krokusse. Ich bin dankbar. Ich genieße es, in leichte Gespräche verwickelt zu sein. Mach es bitte nicht so kompliziert. Du musst Rudolf Steiner nicht verstehen. Setz dich lieber auf eine Bank in der Feldmark und schau dir den Baum im Sonnenuntergang an. Folge mit deinem Blick den Krähen. Von der Natur kannst du so unendlich viel lernen. Natürlich lernst du auch von deinem Gegenüber. Wenn du Glück hast, erkennst du dich in dem Spiegel, den er dir vorhält. Jeden Tag kannst du dich verändern. Jeden Tag ändert sich alles. Sei einfach nett und freundlich. Verschenk ein Lächeln.