Heute Abend habe ich gute Laune. Doch habe ich die Gewissheit, dass über der Welt eine schwere Depression hängt. Zumindest, soweit ich es beurteilen kann, über Deutschland. Die Wolke wiegt schwer. Immer mehr Menschen neigen dazu, harte Drogen zu konsumieren. Immer Menschen werden von Tag zu Tag aggressiver. Vier Katastrophen beherrschen derzeit die Welt: Krieg. Umwelt. Corona. Wirtschaft. Ein Ende der Dilemma ist nicht abzusehen. Und man selbst muss zusehen, dass die depressive Schwere einen nicht am Kragen packt und runterzieht. Bei mir persönlich geht es hin und her, hin und wieder her. Letzte Nacht habe ich 12 Stunden geschlafen und am Nachmittag auch noch mal drei. Jetzt bin ich einigermaßen fit und gut drauf. Zum Glück. Ich weiß noch nicht, ob es wirklich eine depressive Phase ist, die mich tagsüber begleitet oder die derbe Erkältung. Auf jeden Fall hätte ich jetzt Lust, mich mit ein paar guten Freunden zu treffen. Einfach so, auf ein Bier und eine Zigarre. Ich hätte auch Lust, an BLOCK zu arbeiten, kann mich aber leider nicht aufraffen, weil ich nicht weiß, ob ich morgen auch noch Lust hätte, und dann liegt wieder alles auf Eis. Auf jeden Fall tut das Gefühl gut, zu wollen. Wie gehabt sehnt es mich nach Leichtigkeit. Nach körperlicher und seelischer Leichtigkeit. Wie gehabt muss ich in Bewegung kommen. Und in die Klarheit. Und in die innere Ruhe. Und in die Konzentration. In das Dahinfließen. Ich glaube, früher ist mir das Schreiben tatsächlich leichter gefallen. Ich war nicht so vollgepackt mit negativer Energie. Bin leichter und leerer gewesen. Doch bin ich froh darüber, dass es mir heute Abend so geht, wie es mir geht. Ich spüre ein Lächeln auf meinen Lippen. Oft träume ich des Nachts davon, vor einem großen Publikum zu lesen. Oft sind es dieselben Orte, an denen ich lese.
Ich glaube noch immer an meine Träume.