Gedankensprünge

Du tanzt auf dem Drahtseil. Ab und zu springst du nach oben. Du landest wieder auf dem Seil. Springst wieder hoch. Es ist gut, wenn du nicht fällst. Sondern weich auf den Füßen landest. Ganz stabil stehst du auf dem Boden. Fest verankert in der Erde. Am schönsten ist es, wenn du fliegst. Wie eine Taube. Wenn du gleitest, dich vom Wind treiben lässt, wie eine Schwalbe. Du spürst kaum noch deine Lunge, so kraftvoll ist dein Atem. Du fliegst und fliegst. Dein Leib ist so leicht wie eine Feder. Kein Ziepen, kein Wehwehchen, kein Schmerz. Deine Flügel tragen dich über die höchsten Berggipfel. Tausende Kilometer weit – bis nach Südafrika. Du kannst dich auf deinen inneren Kompass stets verlassen. Du landest dort, wo du irgendwann gestartet bist. Du bist frei. Der arme Wellensittich, der im goldenen Käfig sitzt. Allein. Denn viel schöner ist es im Schwarm zu fliegen. Am besten zu Tausenden. Der goldene Käfig. Eine Menge Menschen verbringen ihr ganzes Leben in ihm. Haben alles, was man sich an Reichtum vorstellen kann – und sind trotzdem gefangen, sind trotzdem nicht frei. Du solltest im Geiste frei sein. In den Gedanken. Lass deiner Fantasie freien Lauf. Aber verliere nicht die Realität aus den Augen. Wir brauchen sie. Man fragt sich: Was ist denn die Realität? Diese oder jene? Wie sehr ist man eigentlich wirklich mit Gott verbunden? Wie oft gehen Tagträume in Erfüllung? Das Leben ist ein Geschenk. Zu leben ist kein Zufall. Dafür geschehen zu viele Wunder. Wir Menschen sind reine Weltwunder. Unsere Gefühle verbinden sich mit unseren Gedanken. Oder umgekehrt. Ich kann schreiben, was ich will. Oder nicht? Irgendwie nicht. Ich kann immer nur gerade das schreiben, was ich gerade schreiben kann. Ich schreibe, wie ich fühle. Ich lebe meine Sätze. Ich sehe die Figuren, denen ich im Roman Leben einhauche. Ich spreche ihre Sprache, ihre Dialoge. Ich spring von einem Punkt zum nächsten. Gedankensprünge. Zack. Zack. Mir geht es gut. Gerade geht es mir gut.

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