Für Chilly Gonzales

Die Poesie zum Piano. Die Poesie vom Piano. Spricht zu dir. Erhellen deine Ohren. Erhellt deine Seele. Durchleuchtet dich. Die Stimme im Zwischenraum. Du kannst sie hören, wenn du hinhörst. Wenn du deine Augen schließt, dein Herz öffnest. Klingt so leicht. Erklingt so leicht. Verpackt deine Seele in Watte. Lässt dich schweben. Hoch hinauf. Zu den Schwalben. Zu den Schmetterlingen. Hohe Töne. Er spricht von hohen Tönen – lobt dich. Hebt dich in die Höhe. Du bist es. Was? Du weißt nichts davon. Aber du bist derjenige. Du kannst überlegen, wenn du magst, ob du ihn meinst. Ich meine ihn. Den einen. Und wann kommt er? Und wo kommt er her? Und wo will er hin? Zu dir. Zu dir. Spiel nicht mit dem Leben. Dafür ist es zu wertvoll. Mehr wert als alle Gelder der Welt. Der Welten? So könnte ich fortfahren. Mit Worten. Mit Sätzen, die ich nicht steuere, die aus der Nacht kommen. Zum Piano. Zum Piano von Chilly Gonzales. Sehr leicht. Sehr weich. So wundervoll. Meine Finger fast zu langsam für die Tasten. Ein Lied geht zu Ende. Ein neues beginnt. Ganz sanft. Hohe Klänge. Angenehm. Nicht stechend in den Ohren. Und unsagbar gute Inspiration für mein Herz. Oder für meine Seele. Klarheit. Und das bei einem Glas Wein. Und das bei einer Zigarette. Helle Klänge. Keine dumpfen Töne. Erquickung der Seele. In der Nacht ein Licht. Drei Lampen leuchten in meinem kleinen Zimmer. Dazu das Piano. Es gibt mir eine Stimme. Das Spiel. Nicht das Spiel des Lebens. Nicht das Spiel des Lebens. Wie der Schmetterling da oben. Oder wie der Schmetterling auf meinem linken Schulterblatt. Du wartest auf meine Worte. Du wartest auf meine Schriften. Meine Liebe. Meine Lieben. Stunden über Stunden könnten nun in dieser Art vergehen. Kein Sinn. Es macht wahrscheinlich für dich keinen Sinn. Es sei denn, du hörst das Piano und liest. Und liest. Und liest. Was für ein Teppich. Was für ein Klang! In meinen Ohren. In meinem ganzen Körper. Nie schrieb ich schneller. Ohne mich zu verschreiben. Noch schneller. Und noch schneller. Passend zum Piano von Chilly Gonzales. Danke Oli. Danke Oli! Danke. Hab Dank. Was für ein Geschenk! Und nun ganz ruhig. Ganz still. Das Piano atmet. Ein und wieder aus. Ein und wieder aus. Langsam. Ich werde ganz langsam im Gedanken. Die Schönheiten der Klänge sind kaum zu ertragen. Schmetterlinge, die Schildkrötentränen trinken. Es gibt sie. Schwärme voller Schmetterlinge im Amazonas. Wenn ich wüsste, was ich täte am Klavier, könnte ich spielen. Ich weiß aber nicht, was ich täte. Klimperei. Nicht einmal das. Das arme Piano. Aber du kannst es. Geliebter. Meine Worte. Nein, dein Spiel. Dein Spiel für meine Worte. Für welche Worte? Für meine? Ha. Ein Piano, das spricht. Dein Piano. Ein Spieler, der es sprechen lässt. Du. Und ich wette, jedes Mal sagt es etwas anderes. Dir. Dir selbst. Und mir. Folge mir. Ich folge dir. Bis ans Ende der Welt. Immer dem Fluss nach. Und den Bächen. Schreib mir. Ja, schreib mir ruhig. Du armer Pianopoet. Nie hörte ich Schöneres. Du wiederholst dich. Aber nur in der Nuance. So wie der Autor. Gib dir keine Mühe. Lass dein Herz sprechen. Deine Finger machen alles von allein. Du hörst. Du siehst. Du siehst die Welt so wie sie ist. In aller Ehrlichkeit. Ein Piano kann nicht lügen. Und wenn du nicht nachdenkst, gar nicht nachdenkst, kannst auch du nicht lügen, du Schriftsteller erster Güte. Du meinst aber nicht dich selbst. Der Rhythmus. Der Rhythmus. Hör hin. Hör jetzt hin. Deine Gedanken, deine Worte, deine Sätze – und Stille. Ein neuer Anfang. Heute, am 1.1.2021 – Du überlegst. Du beherrscht es – das Piano. Von mir aus spiel die ganze Nacht. Ja, bring die Buchstaben zum Tanzen. Eine Symbiose. Hör auf zu denken. Hör jetzt auf. Hör endlich auf! Setz das Ausrufezeichen. Setz es vor das Fragezeichen. Die Stücke sind kurz. Ich mag kurze Texte. Ich mag keine Gedichte. Ich mag keine Lyrik. Weil ich sie nicht verstehe. Muss man denn alles verstehen? Leg die Scheibe auf. Dumpf ist nun der Ton. So wie das Leben so oft. So oft. Die Symbiose. Der Kontrast. Du kannst auch einfach mal draufkloppen. Die ganze Scheiße rauslassen. Den Hass. Das Übel auf den Übeltäter. Schnell. Langsam. Mittelklasse. Ich könnte dir die ganze Nacht zuhören. Nein. NEIN! Jetzt fängst du an zu nerven. Ich komme nicht mehr hinterher. Du bist zu schnell. Ich hebe ab. Ich hebe ab. Achtung. RUHE! STILLE !!! Tschüss

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