Hätte ich gern. Morgens um sechs aufstehen, duschen, rasieren, mit meiner Frau quatschen, meinen Sohn wecken, mit ihm in Ruhe frühstücken … Ihn in den Kindergarten bringen (natürlich zu Fuß), zwei bis drei Stunden schreiben, dazwischen joggen, klar, Mittagsschlaf, aufstehen, gut draufsein, meinen Sohn abholen (natürlich wieder zu Fuß), mit ihm spielen, einkaufen, Haushalt, kochen … Und so weiter und so weiter. Nicht später als neun, halb zehn ins Bett gehen. Kein Alkohol, nicht rauchen … Ich glaube wirklich, so könnte ich eine Menge schaffen. Und ich möchte ja etwas schaffen: Gute Bücher möchte ich schreiben. An Ideen hapert es nicht. Die nächsten Jahre hätte ich zu tun.
Ich genieße es, abends mit meiner Frau bei ein, zwei Gläsern Wein zusammenzusitzen und zu klönen. Ich liebe es, morgens ne Stunde länger zu schlafen. Ich liebe es, meine Gedanken schweifen zu lassen. Ich liebe es, im Havana Cuba-Linden zu sitzen und Whiskey zu trinken, eine Zigarre zu rauchen. Oder morgens, im Zigarrenladen, dabei Zeitung zu lesen. Aber schaffen kann ich so kaum etwas. Und wenn ich meine Familie mit 50 ernähren will, muss ich mich ändern. Ich muss. Ich will. Wirklich. Den inneren Schweinehund zu überwinden war noch nie mein Ding. Auch nicht beim Sport. Was kann ich tun? Disziplin und Motivation … Ich wüsste, wie ich mich motivieren kann. Ich tue es aber zu selten. Wie kann ich mein Verhalten ändern?
Ab morgen, ab morgen. Warum nicht ab sofort!? Hier und jetzt! Die Medikamente, die mich lähmen, die mich zum Mittagsschlaf zwingen. Aber der Tag hat ja 24 Stunden. Zeitfenster gibt es viele. Es ist zu schade, nicht genug zu schaffen. Hemingway hat am Tag 500 Wörter geschrieben. Das ist nicht viel. Schreibt man jedoch 500 Wörter jeden Tag, kommt man gut voran. So schafft man jedes Jahr einen Roman. Ich brauche drei Jahre. Manchmal bin ich von mir selbst angenervt. Manchmal. Wenn ich am Abend mit meiner Frau bei einem Glas Wein zusammensitze, nicht mehr. Dann gehts mir gut. Was will ich? Alles. Alles und nichts.
Haben Sie eine Idee ?
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