Der beschissene verfuckte scheiß Wecker

Guten Morgen ihr Lieben

Heute Morgen bin ich sehr ausgeruht und klar. Und ich habe eine Stunde lang am Roman gearbeitet. Das Wetter ist herrlich. Die Vögel singen ihre Lieder. Bis auf einige Verpflichtungen kann ich mir den Tag frei gestalten. Hoffentlich weiß ich dies genügend zu schätzen und nutze ihn.

In nächster Zeit werde ich mich um ein paar Lesungen kümmern. Meine letzte Lesung (in Kreuzberg aus F25) war wundervoll und gut besucht. Etwas schade ist es, dass es in Hannover nur begrenzte Möglichkeiten gibt. So muss ich mich doch mehr auf Berlin und Hamburg konzentrieren. Mich dort umsehen und coole Barbesitzer ansprechen. Zudem ist es auch schade, dass ich mich noch immer um alles selbst kümmern muss. Jetzt stell dir mal vor, ich würde pro Lesung 500 Euro bekommen … Zehn Lesungen im Jahr würden mich retten.

Egal. Jetzt sind schon wieder zwei Tage vergangen und es ist Donnerstagabend um halb zwölf. Noch immer bin ich klar. Aber gar nicht zufrieden. Zufrieden bin ich zumeist nicht, wenn ich nicht zum Schreiben komme. Oder gekommen bin. Ich weiß nicht, wie oft ich dies schon im gesamten Blog erwähnt habe. Es ist nicht mehr zählbar. Dabei könnte das Leben so einfach sein. Ich bräuchte mir nur die Zeit zu nehmen. Gib her, du scheiß Alltag! Gib mir die Zeit, die ich brauche, du blödes Arschloch. Und dazu noch ein wenig mehr Inspiration. Und mehr Fantasie. Lass mich eintauchen in die Geschichte. Verschling mich mit Haut und Haaren. Nimm mich gefangen. Lass mich die Gefühle der Protagonisten empfinden. Lass mich mit der Geschichte eins werden. Ich kämpfe hier seit Jahren rum. Warum schreibe ich nicht einfach was Neues? Na ja, man kennt das ja von einem Buch, das man gerade am Wickel hat. Ist es auch nicht berauschend, so will man doch alles wissen. Ach, was schreibe ich hier eigentlich? Teilweise fließt es ja. Ich bin selbst schuld, dass ich mir zu viele Gedanken um andere Dinge mache. Aber wer verdammt nochmal mäht denn den verschissenen Rasen? Wer schneidet die Büsche? Wer trägt das Holz nach hinten? Wer fährt zum Wertstoffhof? Wer räumt das Carport auf? Ich bin schon still. Wer muss sich um meine Lesungen kümmern? Wer schreibt das Buch? Jetzt reicht es. Sonst schreibe ich bis ein Uhr morgens die ganze Scheiße nieder, die mich in ihren Klauen hat. Ich muss mich besser organisieren. Jaja. Halt die Schnauze. Tagesplan schreiben. Wochenplan schreiben. Im Takt leben. Nee, hab ich überhaupt keine Lust drauf. Ich will schreiben, wenn mir danach ist. Mir ist fast immer danach, wie ihr wisst. Das reale Leben sieht anders aus. Ganz anders. Nein, das ist kein gelungener Abschluss. Der ganze scheiß Text ist nicht gelungen. Mein Leben als Schriftsteller ist nicht gelungen. Ich kann mich ja nicht mal Schriftsteller nennen. Derjenige, der vom Schreiben leben kann, kann es vielleicht. In diesem Moment könnte ich mich richtig in Fahrt schreiben. Aber geht ja nicht! Nee, geht nicht! Weil der beschissene verfuckte scheiß Wecker morgen um Viertel vor sechs klingelt. Kann er ja. Kann er meinetwegen jeden Morgen. Er soll mich wecken, damit ich mich, nach Kippe und Kaffee, sofort an den Schreibtisch setzen kann. Jetzt höre ich auf zu motzen. Macht es gut. Und bis denne!

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