Was für ein klarer Morgen! Freitag um 7.30 Uhr
Mein Sohn pennt noch, meine Frau ist schon unterwegs zur Arbeit. Und ich paffe einen Zigarillo, hole gleich Brötchen, frühstücke, baue an der Spielhütte weiter. Die Tage rasen dahin, man muss aufpassen, dass man nicht aus der Schiene springt und hinterherrennen muss. Nie mehr holt man einen Tag ein. Weg ist weg. Deswegen aufmerksam sein, die Chancen nutzen, die dir der Tag bietet. Zugreifen. Manchmal sind es nur ein paar Sekunden, in denen du Zeit hast eine Entscheidung zu treffen. Und zack – ist sie schon wieder weg. Pech gehabt.
Ich muss sagen, psychisch gehts mir so gut wie lange nicht. Vielleicht gehts mir seit vierzig Jahren zum ersten Mal einigermaßen normal – schwer zu sagen. Mit zehn ging es ja schon mit Depressionen los, nur hat es nie jemand erkannt. Zum Glück lernt man im Alter dazu, wenn man in sich reinschaut, auch mal von außen reinschauen lässt. Von einem Freund vielleicht. So hat man die Möglichkeit, sich zu reflektieren. Besinnen. Überlegen. Nachdenken. Vordenken. Sich Ziele setzen. Ohne Ziele würde das Leben für mich keinen Sinn machen. Es muss ja kein Bestseller sein, keine Million, die Spielhütte fertigzubekommen, reicht. Das Arbeitszimmer zu Ende einrichten. Mit „weg“ fertig werden. Am Montag fahre ich nach Hamburg zu Jean, die letzten Schleifarbeiten abschließen. Ich habs nur bis zur Seite 77 geschafft das Buch noch einmal durchzuackern – ich penn dabei echt ein – ich mag nicht mehr. Es steht. Es bleibt jetzt so. In etwa drei Wochen könnt ihr es bekommen – in jeder Buchhandlung.
Am 08.09.20 werde ich ein paar Zeilen in der „Marlene“ vorstellen. Fühlt euch herzlich eingeladen – es werden auch noch andere Autoren lesen. Hoffe, der Virus macht uns keinen Strich durch die Rechnung.
Ich wünsche euch ein richtig sonniges Wochenende – bist ganz bald
Euer
Henning