Wörter oder Worte

Ja, ja, eigentlich … Eigentlich müsste ich mich jetzt an den Roman setzen, kann mich aber nicht aufraffen. Ja, ja, eigentlich müsste ich jetzt das Bad schrubben, das Gästezimmer für’s Wochenende vorbereiten, Rasen mähen (dabei, es ist schon 21 Uhr, die Nachbarn wären bestimmt hoch erfreut!), ja, ja, eigentlich müsste ich jetzt Medis nehmen und demnächst in die Falle gehen. Und was mache ich? Richtig – ich trinke ein Glas kühle Weißweinschorle und schreibe euch ein paar Zeilen. Das Wort „Zeilen“ hört sich immer sehr wichtig an, ich könnte ja auch „Sätze“ schreiben, oder „Wörter“. „Wörter“ hört sich gleich ganz anders an, als „Worte“. Härter. Ich kann auch „Scheiße“ schreiben. Genau, ich schreibe ein bisschen Scheiße. Extra für euch. Ist das nicht schön? Gelaber, Gefasel, Geblubber … was weiß denn ich! Kram halt. Krimskrams. Blödsinn. Dinge eben mit blödem Sinn. Beschränktes Zeugs. Ha! Schwachsinn, totalen hirnverbrannten Schwachsinn. Verfasst von einem Schwachsinnigen. Von einem Vollbekloppten. Von einem Irren, Wahnsinnigen, Verrückten, Schizophrenen. Kurz: Von einem Hohlen, Dummen, Blöden, Verpissten … Ach, es gibt so viele schöne Wörter, Worte … Ich bin noch nüchtern, kaum zu glauben. Schade eigentlich. Ich habe festgestellt, man kann sich die Tage auch schön trinken. Schön schreiben allerdings auch. Noch besser, beides zusammen. Aber wie ihr wisst, traue ich mich betrunken nicht an den Roman ran. Auch Blödsinn, denn wer sagt denn, dass der Kram schlecht werden würde? Nicht im Sinne von schimmelig, sondern eher von beschissen. Ist auch egal jetzt. Ich habe Rückenschmerzen. Interessant, nä? Nee? Auch gut. — Jean Coppong hat mir den Titel „Mucho Guscho“ vorgeschlagen. „Über Leben unter Irren“. Ist das nicht ein wunderschöner Titel? Klar, man muss die Geschichte dazu kennen. Und das Cover. Ganz sicher bin ich mir dessen aber noch immer nicht. Kommt gut an das Ding bei den Lesern. Möchte man angeblich nicht aus der Hand legen. Hoffe, das sieht der Herr oder die Frau Lektor genauso. Sollte er oder sie aber vorher nicht diesen Artikel lesen, nicht wahr? Ey Leute, ich mache jetzt Schluss für heute. Bis bald   !

Ich streichele über die Tasten – die Welt steht still, aber nur hier, bei mir, für diesen Augenblick. Da ist er schon wieder, der nächste. Ich bin manchmal so scheiße unausgeglichen, so voller übler Gedanken. Ja doch, manchmal bin ich auch sehr glücklich, so voller schöner Gedanken. Ich rutsche aber immer näher an die Zahl 50 ran, wie ihr wisst, die Zahl, die mir im Leben sehr wichtig ist. Am liebsten würde ich jetzt die Musik aufdrehen, aber nebenan schläft unser Besuch. Ich mache für heute Schluss, kreise dich ein und nehme dich mit ins Bett. Dich, ja genau dich   !

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