Eine schwierige Frage. Wer bin ich wirklich?
Manchmal der versoffene Autor, der mit dem vulgären Vokabular. Manchmal ganz zart im Wort. Schriftsteller sind die größten und besten Lügner. Ich kann ja schreiben, was ich möchte. Keiner kann mich daran hindern. Ich frage mich aber ständig, wie ich wirklich bin. Ganz ich selbst zu sein, fällt mir schwer. Jeder Mensch hat Hunderte Ichs. Jeden Tag sind wir unzähligen Einflüssen ausgesetzt. Zeitung, Fernsehn, Gespräche, Umwelt … Wir werden beeinflusst und merken es oft gar nicht. Im Schlaf bin ich vielleicht ich. Wenn ich denke, bin ich ich. Wenn ich mich bewege, ohne Gedanken. Wenn ich von früher erzähle. Aber was macht mich aus? Vielleicht bin ich zuverlässig. Halte, was ich sage.
Will ich wirklich die Welt verändern? Verändert nicht jeder Mensch die Welt? Ich glaube schon. Jeder nimmt Einfluss auf das gesamte Weltgeschehen. Auch Sie. Mit Worten und Taten. Gedanken vergehen nicht. Gedanken schießen ins Universum, materialisieren sich vielleicht. Deswegen ist es wahrscheinlich sinnvoll, gute, freundliche Gedanken zu denken. Noch besser, sie auszusprechen. Ein freundliches Wort. Ein Lächeln. Eine Hoffnung weitergeben. Gefühle zulassen, wo man kann. Nicht immer ehrlich sein. Auf keinen Fall immer ehrlich sein. Lieber ein Kompliment geben, als zu sagen, ich mag dich nicht.
Aber wann bin ich wirklich ich? Wenn ich ein Gedicht schreibe? Ohne Gedanken ist man man selbst. Beim Arbeiten. Und alle glauben etwas zu wissen. Was weiß ich denn schon vom Leben? Vom Sterben? Vom Ich?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie ein Stück Sie selbst sind. In der Liebe ist man sich nahe. Vielleicht am Nächsten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und eine wundervolle Nacht mit Ihren Träumen !