Ich bin Zwei

Wenn ich hier so lostippe, in meinem schönen Zimmer, bei Kerzenlicht, die Wanduhr von 1910 tickt, leiser Jazz im Hintergrund, oder einfach Stille, wie meistens, bis auf das Ticken eben, auch im Haus ist es ganz ruhig, meine Gedanken frei lasse, um sie sie auf dem Monitor wieder einzufangen, bin ich der Künstler Henning Taube. Gerne auch der Schriftsteller. Stehe ich aber um 5 Uhr 20 auf, bereite für meine Familie das Frühstück zu, fahre dann zu meinem Job, kümmere mich später um den Haushalt, hole meinen Sohn von der Schule ab, koche, bin ihm bei den Hausaufgaben behilflich, bringe ihn dann zu Oma, um den Nachmittags-Job erledigen zu können, dann abends meinem Sohn etwas vorlese, um ihn neben mir sanft einschlafen zu lassen, dann mit meiner Frau den Abend ausklingen lasse, bin ich ganz der Privatmann Henning Taube. Auch wenn ich mich mit Freunden treffe, ein Buch lese, fern sehe usw., dann bin ich ich. In die Rolle des Künstlers schlüpfe ich je nach Bedarf. Das Arbeiten als solcher kann ziemlich anstrengend sein. Die Arbeit laugt den Privatmann des Öfteren aus, dann ist er zu nichts mehr zu gebrauchen. Der Privatmann sitzt gern im Havana, raucht ne Cigar, trinkt was und und unterhält sich mit seinen Mitmenschen über alles mögliche. Das tut er unheimlich gern. Er ist gern unter Menschen. Schreiben MUSS er aber auch – er MUSS zum Künstler werden – da kommt er nicht dran vorbei. Sein Verlangen ist es, fast jeden Tag etwas zu Papier zu bringen. Es muss sich die Waage halten. Benjamin von Stuckrad- Barre schreibt, Udo sei vollends zur Künstlerfigur geworden. Ist er das? Auch, wenn er für sich ganz allein ist? Wenn er mit seiner Freundin zusammen ist? Ich kann mir das nicht vorstellen. Ich wünsch es ihm auch nicht. Ich glaube, das wäre eine Strafe. Siehe Freddy Mercury, Prince, Michael Jackson, Jim Morisson … und einige andere. Sie kamen aus ihrer Rolle nicht mehr raus. Ich muss auch sehr aufpassen, dass ich nicht wieder zum totalen Weltretter werde. Ich kann es mir nicht erlauben, mir nicht leisten, den privaten Pfad ganz zu verlassen. Dann ist es aus mit Hausaufgaben, Frühstück, Haushalt machen usw.. Mir gehts gut, wenn ich Künstler und Privatmann trenne. Meine Frau fährt morgens um 7.30 zur Arbeit und kommt dann irgendwann am Abend wieder. Tagsüber war sie ganz in ihrem Beruf, nach Feierabend ist sie für die Familie da. Ihr bleibt verdammt wenig Zeit, etwas nur für sich selbst zu tun. Was bedeutet es denn, etwas für sich selbst zu tun? Ich tue auf jeden Fall etwas für mich selbst, wenn ich ne Zigarre rauche. Oder Musik höre. Wenn ich spazieren gehe, in der Kneipe sitze. Das sind Auszeiten. Auszeiten vom Künstler und Auszeiten vom Familienleben. Es ist aber schwierig, alles konsequent zu trennen. Man hat ja nur diesen einen Körper. Er muss für alles herhalten. Herbert Grönemeyer scheint mit total auf dem Teppich geblieben zu sein, als Privatmann und als Künstler. Ich glaube, er lebt in Balance. Wissen kann ich es natürlich nicht. Seine neue Scheibe ist RIESIG. Er versteht den gesamten Zusammenhang der Welt. Die Scheibe ist, wenn man so will, göttlich. Aber glaubt er auch als Privatmann an das alles, was er da von sich gibt? Oder Udo, wenn er singt: „Wir ziehen in den Frieden …“? Es ist kein Zufall, was man schreibt. Es könnte alles einen riesengroßen Sinn ergeben. Und ganz ehrlich, wenn ich wirklich berühmt werden sollte, hätte ich ganz viel schon vor dreißig Jahren vorausgesagt. Ich hab im tiefsten Innern nie daran gezweifelt, egal wie tief unten ich war. Vielleicht war es sinnvoll, dass Marius, Udo, Herbert und die anderen Künstler, die ich ab und zu angeschrieben habe, sich nicht eingemischt haben. Ich weiß es nicht. Keiner weiß es. Sie selbst auch nicht. Aber wenn sie mich in den nächsten Jahren noch immer hängen lassen und abwarten, wie ich mich, und wie mein ganzer Schreibkram sich weiterentwickelt, dann enttäuschen sie mich sehr. Ich habe den Weg über diese Künstler gewählt, weil sie was zu sagen haben. Weil ich so viele von ihren Liedern als so wahr empfinde. Sie singen von Weltfrieden, wollen ihn – beschwören ihn, tun bestimmt alle etwas im kleinen oder auch größeren Stil für die Menschen und für die Umwelt. Und doch hängen sie auf ihren Millionen fest. Wir müssen verstehen, dass das viele, viele Geld, das alle Raffer gerafft haben, nur dazu dienen kann, um den Frieden über die ganze Welt zu beschließen. Zu nichts anderem ist es nütze. Wenn du satt bist, bist du satt. Alle Menschen könnten satt sein. Alle. Weiß ja sowieso jeder. Ich weiß. Was ich wirklich glaube, ist, dass die Menschen, die das viele Geld besitzen, göttlich beseelt sind. Sie haben das viele, viele Geld bekommen, damit sie die Welt retten können. Ich glaube, wenn z.B. ein Frank Ribéry weiß, dass die Hälfte oder sogar zwei Drittel seines Reichtums in einen Topf gehen, in den Tausende andere Millionäre einzahlen, um die ganze Welt satt zu bekommen, wäre er der Letzte, der da was gegen hätte. Oder? Bin ich zu naiv? Vielleicht. Marius singt ja: “ … der Mensch ist leider nicht naiv …“ Wir müssen aber an das Gute im Menschen glauben. Wirklich, sonst geht es nicht voran. Und es bleibt auch nicht stehen. Die andere Seite ist so schnell geworden, so kraftvoll und stark, so mächtig, dass sie uns bald, wenn wir keine Gegenwehr aufbauen, überrennen wird. Donnerstag sagte mir ein Bekannter, ein Anti-Pazifist, ich wäre der Erste, der tot sei. Ist das so? Setze ich mein Leben aufs Spiel, wenn das hier alles groß veröffentlicht werden sollte? Wie wichtig nehme ich mich? Wie klein bin ich wirklich? Warum wird niemand aufmerksam auf mich? Haben die Verlage Angst, mich zu drucken, weil ich ein Psychotiker bin? Glauben sie, ich sei unberechenbar? Haben sie Angst vor dem, was ich geschrieben habe? Meine Sachen sind nicht zu schlecht, um sie rauszubringen. Es gibt wirklich, wirklich so viel Scheiß auf dem Buchmarkt. Ja, klar wollen und müssen die Verlage ihre Bücher verkaufen. Davon lebt jeder Verlag. Aber es ist doch so dermaßen wichtig, dass sie die Bücher veröffentlichen dürfen, die sie WOLLEN. Für die weitere Zukunft sehe ich da aber schwarz, meine Damen und Herren! Die AfD rechnet mit ca. 18% im Europaparlament. Das heißt, 18 Rechtsradikale Menschen mit viel Macht haben Einfluss auf die ganze Welt. So sieht es aus. Ich glaube, wir könnten wirklich Millionen Menschen werden, vielleicht sogar ein paar Milliarden, die nichts als Frieden wollen. Und dafür werden sie schon ganz bald beginnen zu kämpfen. Waffenlos! Ja. Der Anti-Pazifist von eben meinte, er hat ja nichts gegen Pazifisten, aber wo lebe ich denn bitteschön? Mach doch mal die Augen auf! Die 68er sind vorbei. Love and Peace … Nun gut. Ich sag euch was: Es gibt nur noch einen Weg, keinen zweiten, um den Weltfrieden wirklich, wirklich zu schaffen. Da hilft keine Waffengewalt. Die Waffen sind zu schwach, sie vernichten höchstens die ganze Erde, aber nicht die Seelen. Es kann nur noch die WFA geben. Die Welt-Friedens-Arme. Und den Künstler-Indianer-Stamm. Das Ganze muss noch ein paar Augenblicke reifen. Bis jetzt bin ich noch allein. Immer noch, seit 30 Jahren bin ich damit allein, dass ich es bin – oder eben der Künstler – der den Auftrag hat, Frieden zu bringen. Nicht nur im Kleinen. Kein Mensch hat je daran geglaubt – nur ich. Und mein zweites Ich. Kein Udo, kein Herbert, kein Xavier, kein Marius – alle die, die so sehr auf gläubig und wissend machen. Keiner der in die Kirche geht, glaubt daran, dass das Jüngste Gericht längst begonnen hat. Was glaubt ihr denn? Das der Messias wie eine weiße Taube, schnell wie ein Pfeil, vom Himmel gestürzt kommt? Und alles erhellt sich? Es sind doch alles nur Bilder in der Bibel und im Koran und in den anderen religiösen Schriften. Es gibt einen Gott – den Ur-Gott, der alles, alles erschaffen hat. Alle Götter – und ALLES! Alle Propheten und Jünger und Menschen, das ganze All. Jesus, den es vor 2000 Jahren gab, ist nicht mehr für die Erde zuständig. Ihm geht es gut. Er wird das Leiden nicht noch einmal auf sich nehmen. Er ist und bleibt der Chef vom Paradies. Und wir hier auf der Erde, in unserem Paradies, haben jetzt auf das zu hören, was die ganzen Künstler von sich gegeben haben und geben. Ihr braucht nur die Ohren aufzusperren. Ich bin der Kurier. Der Kurier ist immer schneller an einem Ort als seine Verbündeten. Er führt sie an magische Orte und Kraftplätze. So sagte es mir Karlo vor 30 Jahren, so steht es schon im ersten Manuskript. So beschreibt es Carlos Castaneda, durch dessen Schriften ich mich überhaupt auf den Weg begeben habe. Paolo Choelho ist ein riesiger Fan von Carlos. Einer der reichten Schriftsteller der Welt, der nur darauf wartet, das es endlich losgeht. Er kann in Brasilien so dermaßen viel Einfluss nehmen, dass dort dem ganzen rechten Flügel, der dort verherrschend ist, die Spucke wegbleibt. Vorausgesetzt er ist wirklich der Krieger, vorausgesetzt ist, er macht es wahr, woran er glaubt. Es liegt an uns Künstlern, ob wir an das glauben, es für voll nehmen, was wir in die Welt schreien, singen, schreiben, schauspielern … Es bringt uns nicht voran, weiterhin so klein zu denken. Es bringt uns nicht voran, da mal was zu spenden und da, auch nicht ein paar Tausender oder ein paar Millionen. Es muss einen einzigen Topf geben. Sonst ist es zwecklos. Alle oder keiner. Alle müssen satt werden. Alle. Die Erde ist zurzeit für uns das Paradies. Hier muss es uns gut gehen, erst dann können wir auch wirklich in das Paradies des Ur-Gotts übergehen. Alle. Es ist der Erde gleich. Es ist noch leer. Weil alle hier sind. Alle. Bis jetzt sind wir immer wieder zurück auf die Erde gekommen. Ich sage euch, selbst Jesus ist unter uns – hier, in diesem Paradies. Aber, wie gesagt, da wo er steckt, geht es ihm gut, er denkt gar nicht mehr daran, noch einmal alle Schuld auf sich zu nehmen, das hat er hinter sich. Er schaut nach vorn, und hofft und hofft und hofft. In jeder Religion steckt Wahrheit. In jedem Land gab und gibt es Propheten und Erleuchtete. Es steht alles geschrieben. Es ist alles kein Zufall, was geschrieben steht. Ein Stephen King musste schreiben, was er geschrieben hat, um so steinreich zu werden, um jetzt endlich zu wissen, wohin mit dem vielen, vielen Geld. Er ist nicht mehr der Jüngste. Es wird einen Krieg geben. Und die Liebe wird siegen. Sie muss einfach siegen. Weil es so geschrieben steht. Weil es die Künstler schon vor Jahrtausenden so geschrieben haben. Mir wurde gesagt, ich könne mich doch Greenpeace anschließen, damit würde ich eine Menge tun. Ja, könnte ich. Aber leider ist es zu spät, um sich solch einer „kleinen“ Organisation anzuschließen, um damit das Entscheidende auszurichten. Greenpeace muss sich der WFA anschließen, wie alle anderen helfenden Organisationen, Vereine und Stiftungen auch.

Ich höre jetzt auf, schalte den Künstler aus – es ist gleich 0 Uhr, Samstag auf Sonntag im Januar 2019. Montag spätestens lese ich gegen – vielleicht als Privatmann. Wer weiß …

Liebe Grüße aus dem All

Euer Weltschriftsteller

Henning Taube

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