Auf Augenhöhe

Du nimmst von vielen Menschen, denen du begegnest, etwas mit. Und du gibst. Manchmal gibst du mehr. Manchmal weniger. Schön ist es, wenn du nicht das Gefühl verspürst, mehr als dein Gegenüber zu geben. So wichtig ist der Ausgleich. Betrachte keinen Menschen von oben, schau nicht innerlich auf ihn herab. Schaust du auf dein Gegenüber herab, bist du ein Mensch, der auch zu Menschen hinauf schaut. Der berühmte Spruch, man muss sich auf Augenhöhe begegnen, kommt nicht von ungefähr. Fühlst du dich geistig größer als dein Gegenüber, bildest du dir viel zu viel ein. Der Geist der Welt ist für alle Menschen gleichgroß. Fühl dich bitte niemals kleiner. Fühl dich um Gottes willen niemals größer. Und hör sofort auf damit, Menschen deinen Glauben aufzuzwingen. Hör auf damit zu missionieren. Deine Wahrheit, die Wahrheit von der du glaubst, sie sei wahr, ist noch lange nicht ausschließlich wahr. Sie mag für dich als wahr gelten. Das heißt jedoch nicht, dass sie wahr ist. Auch das Wissen, welches du glaubst zu wissen, muss nicht unbedingt wahr sein. Denn für einen anderen Menschen kann das Wissen zu dem gleichen Thema ein ganz anderes sein. Beide könntet ihr Unrecht oder eben recht haben. Trefft euch in der Mitte. Bevor du einem Menschen deine Wahrheit an der Kopf knallst, denk darüber nach, ob du ihn verletzen könntest. Verletzt du einen Menschen, wirst du früher oder später selbst verletzt. Jedes schlagende Herz ist verletzbar. Jede fühlende Seele ist empfindlich. Ganz oft wäre es sinnvoller, zu schweigen. Wirst du um Rat gefragt, hör auf mit dem Du musst. Nicht das Geringste muss dein Gegenüber tun. Hör aber gut zu, wenn dir jemand einen Rat gibt. Vielleicht kommt genau dieser Rat dir eines Tages zugute.

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