Spüre dein Leben

Den ganzen Tag geschrieben. Ein gutes Gefühl. Mit meinen über Jahrzehnte lang gesammelten Gedichten geht die Überarbeitung bestens voran. So viele der Gedichte sind Überraschungen.

Wie geht es dir? Hast du den schönen Tag genutzt? Oder hast du dich gelangweilt? Dann bist du selbst schuld. Langeweile macht blöd. Langweile macht krank. Pfleg deine wenigen Freundschaften. Es gibt hundert Möglichkeiten, wie du dich sinnvoll beschäftigen kannst. Ehrenamtlich kannst du unglaublich viel bewerkstelligen. Und wenn du in die Stadt gehst und Tee und Kaffee für die Obdachlosen ausschenkst. Gerade im Winter. Oder hilf bei der Tafel aus. Oder lies Kindern in der Kita vor. Oder oder oder. Faulheit ist Krankheit. Bete wenigstens, wenn du sonst nichts auf die Reihe bekommst. Deine Gebete werden erhört. Geh in die Kirche. Such dir eine Gemeinde. Vereinsame nicht. Du hast genug Möglichkeiten. Öffne selbst die Türen. Niemand anders wird sie für dich aufstoßen. Sei nicht feige. Du könntest tatsächlich ein wenig stolz auf dich sein. Sei hilfsbereit und denk nicht nur an dich selbst. Suhl dich nicht im Sumpf. Gönn dir einen Urlaub, wenn du es dir leisten kannst. Versuch darauf zu sparen. Sei nicht so geizig zu dir selbst. Morgen kannst du tot sein. Und dann? Dann liegen vielleicht Tausende von Euro auf deinem Sparbuch. Und wer sackt sie ein? Denk darüber nach. Glaub an die Freiheit. Glaub an deine Freiheit. Glaub an das Leben. Glaub an dein Leben. Glaub an dich. In dir steckt so dermaßen viel. Du hast mindestens ein Talent. Jetzt tritt dich endlich in den Arsch. Tanz deinen Tanz zu deinem Lieblingslied. Wenigstens das. Schäm dich nicht vor dir selbst. Sei in Gottes Namen frei. Und wenn deine Nachbarn sonst was von dir denken. Scheiß drauf. Geh zu einem Konzert. Klassik, Blues, Rock, Jazz – völlig scheißegal. Anstatt rauszugehen, machst du dich fertig. Du kämpfst gegen dich selbst und bist am Verlieren. Ich müsste mich nicht aufregen. Nein, müsste ich nicht. Wimmer nicht rum. Heul mir nicht die Ohren voll. Sei endlich gnädig zu dir. Immer und immer wieder dasselbe, dasselbe, dasselbe Gebramme. Mensch Mädchen. Mensch Junge. Ich habe noch zehn Minuten Zeit, dann muss ich mich ums Abendbrot kümmern. Zehn Minuten, in denen mein Blutdruck steigt. Weil ich dich nicht verstehe. Weil ich um die Aufregung nicht herumkomme. Du heulst deinem Ehemann was vor. Du heulst deiner Ehefrau was vor. Immerhin. Besser als alles in sich hineinzufressen. Schrei die ganze Scheiße, die dich belastet, raus. Geh aufs weite Feld, stampf durch den Acker – spüre das Leben. Spüre DEIN Leben. Wenn du unbedingt gegen dich kämpfen musst, dann glaub wenigstens an deinen Sieg. Schau auf dich herunter. Puh.

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